Die Stromleitungen in Cala Millor im Nordosten von Mallorca sind überlastet. Daher ist es am Freitag (22.7.) zu Stromausfällen gekommen. Leidtragende sind vor allem die Ladenbesitzer. "Ich musste während des Mittagsbetriebs dichtmachen", sagt Mark Wycislik. Das Restaurant Mile's des "Goodbye Deutschland"-Auswanderers ist bei Urlaubern sehr beliebt. "Das entspricht einem Verlust von 3.000 Euro."

Schon in der Nacht auf Freitag habe es immer wieder Probleme gegeben. "Ich hatte es gemerkt, als die Server unseres Computersystems ausgefallen sind", sagt Wycislik. Am Vormittag hatte er noch versucht, den normalen Betrieb aufzunehmen. Das sei aber nicht wirklich möglich gewesen. "Alle zehn Minuten ist der Strom ausgefallen. Dann war er zwar immer wieder kurz da, aber man konnte sich nicht darauf verlassen", so der Auswanderer zur MZ. Zumal der letzte Stromausfall, ehe Wycislik sich zum Schließen entschlossen hatte, 45 Minuten andauerte.

Kein Kasse und kein Klo

"Die Nachbarn sind hauptsächlich vom Gas abhängig und konnten den Betrieb aufrechterhalten", sagt der Deutsche. Das war im Mile's nicht möglich. "Wir hätten vielleicht Nudeln kochen können. Aber die Kasse funktioniert nicht ohne Strom, das Bier wäre warm gewesen und auf die Toilette hätte auch niemand gehen können, da die Pumpen elektrisch sind."

Für den Abendbetrieb will Wycislik einen neuen Anlauf nehmen und ab 18 Uhr wieder aufsperren. "Auf den Überwachungskameras ist schon zu sehen, dass das Licht wieder an ist. Ich habe auf der Straße die Techniker gesehen, die an den Stromleitungen gearbeitet haben. Sie konnten mir aber nicht sagen, was das Problem war", sagt der Wirt, der vermutet, dass einerseits der hohe Energieverbrauch der Hochsaison und die Hitze dem Stromnetz zu schaffen machen.

Er muss nun schauen, ob die Geräte durch das ständige An- und Ausschalten einen Schaden davongetragen haben. Um die Ware macht er sich weniger Sorgen. "Ich habe die Kühlschränke sofort geschlossen. Das müssten sie aushalten."