Schwere Tage für "Goodbye Deutschland"-Auswanderin Steffi Mersch in Sa Coma. Seit Wochen schon bildet sich in ihrem Mietshaus Schimmel an den Wänden. "Wir waren zwei Wochen in Deutschland, Anfang Dezember sind wir zurückgekommen", erzählt die Auswanderin der MZ. In der Zeit habe sich der Schimmel überall im Haus ausgebreitet. Und das, obwohl die ganze Zeit jemand im Haus wohnte und gelüftet hat.

Alle Versuche, den Schimmel zu beseitigen, sind gescheitert. Der Vermieter rede sich mit den klimatischen Bedingungen als Grund für den Schimmel heraus, erzählt sie. "Das Atmen fällt teilweise richtig schwer."

Schimmel im Haus von Steffi Mersch in Sa Coma. Mersch

Jetzt hat Mersch die Faxen dicke – und sucht für sich und ihre zehnjährige Tochter Nayla ein neues Zuhause. "Nayla ist seit zwei Wochen krank. Ein Gutachter hat uns geraten, dieses Haus so bald wie möglich zu verlassen."

Schimmel auch in der Dusche Mersch

So soll das neue Haus sein

Genaue Vorstellungen von der neuen Bleibe hat sie auch schon. 100 bis 150 Quadratmeter groß sollte sie sein, auf jeden Fall mit Heizung und am besten mit einem kleinen Garten. Maximaler Kostenpunkt: 1.000 Euro im Monat. Das neue Zuhause sollte im Umkreis von zehn Minuten mit dem Auto von Sa Coma oder Cala Millor entfernt sein. "Nayla geht in Sa Coma zur Schule. Ich möchte sie auf keinen Fall da herausnehmen, da sie sich gerade eingelebt hat und anfängt, Freundschaften zu knüpfen."

Ein weiterer Knackpunkt sind die Haustiere. Mersch hat Hunde und Katzen. Da viele Vermieter keine Haustiere zulassen, hat die Auswanderin diese in ihrem Gesuch nicht erwähnt. "Die Leute sollen uns erst einmal kennenlernen und sehen, dass wir vernünftige Leute sind. Dann kann man ja immer noch sagen, dass wir Tiere haben und ihnen Fotos zeigen."

Zwei Kätzchen, die Mersch gerne ins neue haus mitnehmen würde. Mersch

Leicht fällt ihr die Suche allerdings nicht. "Ich schaue jeden Tag, aber es tut sich nichts." Dies sei besonders tragisch, da das Zuhause ja eigentlich ein Rückzugsort ist, um Energie aufzutanken.

Seit Februar auf Mallorca

Mersch war mit ihrer Tochter Anfang Februar 2022 nach Mallorca gekommen und wurde dabei von den Kamerateams von Vox begleitet. Zunächst lief alles prima für die Berlinerin, die selbstgemachte Taschen verkauft und dabei Unterstützung von der populären Auswanderin Jenny "Delüx" erhält. "Wir wollten vor Saisonbeginn ankommen, damit wir uns einfinden können. Wir haben es nicht bereut. Die Lebensqualität, die man hier hat, kann dir in Deutschland niemand geben", erzählte sie im Juni im Gespräch mit der MZ.

Tochter Nayla mit einem Kätzchen. Mersch

Beruflich liefen die ersten Monate gut. Die Taschen stießen auf Interesse. Die Einzelstücke, an denen sie jeweils acht bis zehn Stunden sitzt, kosten zwischen 100 und 250 Euro. Doch privat gab es vor einigen Monaten einen Schock: So wurde bei Tochter Nayla eine Form der Glasknochenkrankheit diagnostiziert. Mersch selbst leidet aufgrund eines Gendefektes an manifester Osteoporose. Dies sei eines der Gründe für die Auswanderung gewesen, da Vitamin-D für Knochenkrankheiten förderlich sei.

Auch die räumliche Distanz zu einer älteren Tochter, die nicht mit auf die Insel zog und weiter in Berlin blieb, schlug zwischenzeitlich aufs Gemüt. /pss