In Peguera ist am Sonntagnachmittag (16.4.) auf dem Torà-Platz das zweitägige Musik- und Familienfestival "La Gran Verbena" zu Ende gegangen. Nicht alle konnten dabei ausgelassen feiern. Bereits im Vorfeld der Veranstaltung hatten zwei deutsche Gastronomen kritisiert, dass sie nicht in die Planungen mit einbezogen wurden. Unter anderem Zelte, Bühnen, Toilettenhäuschen und ein Generator wurden direkt vor ihren Lokalen (Vivo Beach und Red Rubber Duck) aufgestellt.

Beide Betreiber mussten für die Feierlichkeiten zudem, so steht es auch im Vertrag, ihre Außenbereiche räumen. Alles noch kein großes Problem. Um allerdings absehen zu können, was mit dem Event genau auf sie zukommt, wären sie vom Veranstalter gerne genauer informiert worden und hätten sich generell mehr Austausch gewünscht.

Am Samstagabend (15.4.) war in der Nähe des Torà-Platzes viel los. Petzold

"Wir haben am Samstag um 20.30 Uhr das Restaurant geschlossen, weil es einfach keinen Sinn mehr gemacht hat. Von sieben reservierten Tischen wurden vier abgesagt. Es war so laut. Eine Kommunikation war nicht möglich. Man musste sich schon beim Annehmen der Bestellung anschreien", so Antje Trinks, die direkt an dem Platz das Vivo Beach betreibt. Auch als Toilettenhäuschen sei ihr Lokal "missbraucht" worden, erzählt sie der MZ. "So viele Toilettengäste wie am Samstag hatte ich noch nie."

Teils wenig Verständnis

Die Vorberichte verschiedener Medien darüber, dass die Gastronomin wegen des Festivals unter anderem Umsatzeinbußen in Kauf nehmen musste und sich auch wegen anderer Unannehmlichkeiten beklagt hatte, lösten in den sozialen Netzwerken einen Shitstorm aus. Vorwürfe à la sie würde die spanische Kultur nicht akzeptieren, weist sie ganz bewusst zurück und betont, ähnlich wie Sascha Thielen vom Red Rubber Duck, dass sie in der Zukunft einfach gerne in die Planung miteinbezogen werden möchte.

Die Facebook-Reaktion der Lokalpartei Partido Vecinal de Calvià mit Bürgermeister-Kandidat Joan Ferrer an der Spitze stimmte Trinks positiv: "Aufgrund der Beschwerden soll monatlich eine Gesprächsrunde einberufen werden, an der auch wir beteiligt sein sollen."

Sie hoffe, dass sie künftig als vollwertiges Mitglied betrachtet werden und auch Mitspracherecht habe.

Auch Toni Mayol, der Vorsitzende der Hoteliersvereinigung von Peguera und Cala Fornells bedauerte am Sonntag (16.4.) gegenüber der MZ, dass es die Organisation eines so großen Events nicht möglich mache, jeden zufriedenzustellen. Er bitte die direkt betroffenen Gastronomen und Lokalbetreiber um Nachsicht.

Bessere Planbarkeit

Auch Sacha Thielen vom Red Rubber Duck möchte erneut mit Nachdruck betonen, dass er nichts gegen die Feierlichkeiten habe. Ihn habe vielmehr geärgert, dass er nicht planen konnte, was das Event für ihn konkret bedeutet, wie viele Menschen erwartet werden etc. "Wir wollen einfach nur mit ins Boot geholt werden", so Thielen zur MZ.

Auch in seinem Lokal habe es einen großen Ansturm auf die Toiletten gegeben. "Die Toiletten waren heute komplett überflutet. Sie sind nicht auf solche Massen ausgelegt." Er habe sein Red Rubber Duck um 23 Uhr geschlossen und wünscht sich für derartige Veranstaltungen in der Zukunft bessere Absprachen zwischen dem Veranstalter und den Gastronomen.

Damit sich die Vorfälle von Samstagabend (15.4.) nicht wiederholen, spielt er etwa mit dem Gedanken, bei der nächsten solchen Feierlichkeit einen Security-Dienst anzustellen oder sein Lokal (womöglich auch schon in den Tagen vor der Veranstaltung, während des Aufbaus,) geschlossen zu lassen. Darüber freue sich schließlich auch das Personal, das alles aber keine Anfeindungen vonseiten der Gäste und Besucher verdient hätte.

Das war die Gran Verbena in Peguera

Bei der Gran Verbena waren am Samstagabend (15.4.) mehrere Bands aufgetreten, u.a. The Hawaiians. Zudem gab es Foodtrucks. Am Sonntag (16.4.) gab es dann vor allem für die kleinen Gäste Kinderanimation.