Ganz ehrlich: Geschmack und Geruch einer reifen Melone sind für mich ein echter Hochgenuss. Gerade an heißen Tagen gibt es nichts besseres als eine erfrischende Panzerbeere, so der botanische Oberbegriff. Sie enthält eine Fülle an Aromen, die sie so blumig duften lässt, dass es geradezu berauschend ist. Da sind die Honig-Süße, ein delikater, fast alkoholischer Unterton und eine leicht moschusartige, schwefelige Note.

Es ist nicht sicher, woher die Melone stammt, man nimmt aber an, dass sie wohl ursprünglich aus Gegenden in Afrika oder Asien kommt. Seit der Antike bekannt, war die Melone im 15. Jahrhundert am französischen Hof beliebt und wurde von Christoph Kolumbus und den spanischen Kolonialherren nach Amerika gebracht. Heute ist Spanien einer der größten Melonen-Exporteure und die längliche, eher an einen Rugbyball erinnernde Zuckermelonensorte Piel de Sapo ist eine der am meisten angebauten - das gilt auch für Mallorca. Übersetzt bedeutet der Name übrigens „Kröten-Haut", was sich auf die dunkelgrüne, raue Schale bezieht. Sie fällt zwischen den anderen cremefarbenen Melonen richtig auf, und ihr super-süßer Geschmack sowie die besondere Konsistenz entsprechen ihrer auffälligen Erscheinung. Wasser- und Zuckermelonen gelten in der Biologie übrigens nicht als verwandt: Die kleineren Zuckermelonen sind enger mit den Gurken verwandt als mit den rotfleischigen Wassermelonen.

Meine Lieblings-Melonen­sorten sind die kleinen Sommervarianten, wie beispielsweise die Cantaloupe-Melonen, die schon stark duften, bevor man sie überhaupt aufschneidet - besonders die Charentais-Melone (eine Zuchtform der Cantaloupe) mit ihrem orangefarbenen Fruchtfleisch ist mein Favorit. Die grünmelierte Galia mit ihrem perlfarbenen Fruchtfleisch ist eine leckere Verwandte, und auch die Varianten mit glatter Schale, wie die Gelbe Kanarische (oder Gelbe Honigmelone), haben ein süßes Aroma und schmecken im Moment einfach toll.

Damit Sie nicht enttäuscht werden, sollten Sie die Früchte vor dem Kauf gut anschauen. Melonen reifen nicht nach, wenn sie gepflückt sind. Wenn Sie also eine unreife Melone kaufen, bleibt sie auch so. Drücken Sie die Melone vorsichtig am Stiel­ende: Sie sollte ein wenig nachgeben. Und riechen Sie auch an ihr: Sommer-Melonen müssen