Ein paar faszinierende Zahlen vorweg: Im Mittelmeerraum werden Hunderte verschiedene Feigensorten angebaut, rund 250 Arten allein auf den Balearen. Es waren die Römer, die vor rund 2.000 Jahren die süßen, aromatischen Früchtchen nach Mallorca brachten.

Das feine Obst gehört zu den ältesten Früchten der Welt und steht seit Tausenden von Jahren auf dem Speiseplan der Menschen. Jetzt im Herbst haben die higos Hochsaison. Frisch vom Baum gepflückt sind sie natürlich unwiderstehlich. Ich jedenfalls kann an keinem vorbeigehen, ohne eine zu kosten. Dieser Biss in das sonnengewärmte Fruchtfleisch ? Einfach köstlich! Purer Genuss.

Man kann sie unterwegs gleich mit Haut und Kernen verspeisen oder auch nur das leckere, rote Fruchtfleisch aus der Schale he-rauszuzeln. Oder man nimmt sie mit nach Hause, halbiert sie und löffelt sie aus wie eine Kiwi. Geht alles!

Sensibelchen sind sie schon, die Feigen, denn sie sind sehr druckempfindlich. Auch sind sie nicht lange haltbar. Man muss sie rasch verzehren oder verarbeiten. Aber dafür sind sie eine gesunde Alternative zu Schokolade & Co. und als Pausensnack für Schule oder Büro ideal.

Und in meinem Reich, der Küche, sind Feigen kleine Tausendsassas. Schmecken im Salat, geben herzhaften Gerichten einen süßen Akzent und machen sich gut in kräftigen Saucen als Begleitung zum Fleisch. Auch in Kombination mit Ziegenkäse sind sie ein Gedicht, als Feigen-Tarte oder Dessert eine Delikatesse.

Ihre Farbe ist unterschiedlich. Auf den Märkten findet man sie in Grün, in einem gelblichen Ton, in Violett, sogar in Rotbraun. Was sie so gesund macht? Einiges! Denn sie enthalten unter anderem Kalium, Magnesium, Eisen, Kalzium und haben in ihrem Inneren verschiedene B-Vitamine und Vita­min A appetitlich verpackt. Sogar mit verdauungsfördernden Enzymen und sättigenden Ballaststoffen können sie aufwarten.

Interessantes Phänomen: Frisch bringen es 100 Gramm Feigen auf rund 60 Kalorien. Getrocknet aber schlagen sie gleich mit circa 280 Kalorien zu Buche. Wie das kommt? Die Frischen bestehen zu 80 Prozent aus Wasser! Oder andersherum ausgedrückt: Sind sie gedörrt, haben sie einen viel höheren Fruchtzuckergehalt, da sie kaum mehr Feuchtigkeit enthalten. Dafür sind sie aber auch weniger zart besaitet und können über Monate aufbewahrt werden.

Das Rezept: Gegrillte Feigen mit Zimt, Kardamom und Honig