Er ist der krönende Abschluss jedes guten Menüs: der Nachtisch. Ich will jetzt nicht sagen „das Beste zum Schluss", denn die Gänge davor sind ja auch ganz und gar nicht zu verachten. Aber so ein kleines, köstliches Dessert zum Ausklang eines Essens, das hat schon etwas. Es zaubert bei fast jedem automatisch ein Lächeln ins Gesicht. Und weil es ein bisschen immer auch die Seele streichelt, ist für so einen Nachtisch stets noch ein Plätzchen frei - egal, wie viel wir vorher schon gegessen haben. Ich könnte es auch anders sagen: Eine gute Nachspeise geht immer!

Man kann dabei natürlich auf herrlich Altbewährtes wie Mousse au Chocolat, Tiramisu oder Crème brûlée setzen. Man kann aber auch gerade das Dessert zur Spielwiese für Experimente erklären und kulinarisches Neuland betreten.

Ganz besonders interessant wird es in meinen Augen nämlich, wenn man eher ungewöhnliche Zutaten miteinander auf den Teller bringt. Und mir macht es gar nichts aus, wenn jemand angesichts von sehr speziellen Kreationen im ersten Augenblick überrascht die Stirn runzelt, weil er von einer solchen Zusammenstellung erstens noch nie gehört, zweitens sie nie probiert und sie drittens überhaupt ziemlich eigenwillig findet.

Ich weiß noch, als ich vor einigen Jahren einen Nachtisch mit Schokolade und roten Früchten kombiniert und darüber locker noch ein paar der berühmten Salzblüten von Mallorcas Vorzeigestrand Es Trenc gestreut habe. Flor de Sal auf Schokolade? Das Erstaunen war einigermaßen groß. Aber diese süß-salzige Mischung, fein aufeinander abgestimmt, wie sie nun einmal war, schmeckte einfach wunderbar. Wie sie so zart im Mund zerging und sich dabei die Aromen in perfekter Harmonie entfalteten €

Was ich damit sagen möchte: Ihrer Ausprobier-Lust sind so gut wie keine Grenzen gesetzt. Cremes, Mousses, Parfaits, Sorbets, Obstsalate, Früchte, Waffeln, Pfannkuchen, Pancakes, Kuchen, Gebäck, Eis - die Vielfalt ist riesig. Nicht zu vergessen all die Puddings, die auf der Zunge zergehen und uns an unsere Kindheit erinnern €

Es gibt sie kalt, es gibt sie heiß, die Nachtische. Mal kommen sie aus dem Kühlschrank, mal aus dem Ofen, mal wird beides meisterlich zusammen serviert. Ist man erst einmal in die schöne, bunte Nachtisch-Welt eingetaucht, ergibt sich eine unglaublich große Zahl an Möglichkeiten. Viele sind im Nu gezaubert. Andere wiederum sind etwas aufwendiger in der Zubereitung. Da sie aber meist sehr gut vorbereitet werden können, kann man selbst als Gastgeber ganz entspannt bleiben, wenn die Zeit zum großen, süßen Finale gekommen ist.

Egal, ob Sie eher auf die üppig-reichhaltige Variante schwören oder es lieber locker-luftig lieben, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Und auch wer streng auf Kalorien achtet, muss nicht unbedingt leer ausgehen. Denn schließlich sind da ja noch die Vertreter der himmlisch leichten Gattung aus der Obst-, Joghurt- und Quark fraktion!

Kurzum: So ein süßer Kick am Schluss einer Speisefolge ist einfach perfekt. Nach dem Motto: Augen zu, genießen und relaxen. Versüßen Sie sich doch öfter mal den Tag! Und lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf!

Das Rezept: Schokoladen-Olivenöl-Trüffel mit Flor de Sal und Paprika-Himbeer-Gelatine