Es gibt wenige einfache Zutaten, die es im Hinblick auf ihre Vielseitigkeit und Wirkungskraft mit der Pfefferminze aufnehmen können. Zunächst einmal ist sie völlig unproblematisch im Anbau, dann hat sie ein himmlisches Aroma und - das ist wohl der wichtigste Pluspunkt - sie ist sehr gut mit unzähligen süßen und herzhaften Geschmacksrichtungen aus aller Welt kombinierbar. Sie verleiht so vielen Rezepten aus dem Mittelmeerraum, dem Mittleren Osten oder Indien einen Hauch von Frische - vor allem in der asiatischen Küche bekommt sie eine ausgleichende und leicht exotische Nuance. Die einfache Wahrheit ist, dass es keine andere Zutat gibt, die so viel Frische mitbringt, und ihre Kraft einer Superheldin wirkt in jeder Hinsicht appetitanregend. Alle Pfefferminz-Fans können frohlocken: Die Möglichkeiten sind schier unendlich!

Frische Minze lässt sich gut mit Avocado, Melone, Erbsen, Mango und Auberginen kombinieren, insbesondere wenn diese gewürzt und am Holzkohlegrill gegart werden. Ich liebe Pfefferminze zu Lamm-Fleischbällchen nach Rezepten des Mittleren Ostens oder in Getreidesalaten wie Tabbouleh und Couscous. Sie gehört zweifelsohne zu meinen Lieblings-Sommerzutaten und Sie können, da frische Pfefferminze feinere Aromen oftmals übertönt, ihre Power durch die Mischung mit anderen Kräutern wie Koriander und Basilikum ein wenig zähmen - diese Verbindung kann verführerisch zu einem pikanten marokkanischen Tajín oder einem vietnamesischen Pho-Gericht sein. Eine meiner Lieblingskombinationen ist Gurke mit frischer Minze - sie wurde einmal treffend als „cooler als ein paar Auftragskiller" beschrieben. Sie brauchen als Abrundung nur noch Natur­joghurt, der auch für seine kühlenden Eigenschaften bekannt ist, und schon haben sie eine natürliche Form der gastronomischen Aircondition. Diese einfache Kombination findet man in ganz Griechenland („Tsatsiki"), der Türkei („Cacik"), auf Zypern („Talatouri") und in vielen Ländern bis Indien, wo man die kühle Speise „Raita" nennt.

Das Rezept dieser Woche ist ein ­leckerer, einfacher Tandoori-Hühnchensalat. Sie können eine fertige Tandoori-Paste kaufen, allerdings macht es wirklich Freude, sie selbst zuzubereiten, was den Vorteil hat, dass ihre Küche sich dabei mit wunderbaren, verführerischen Aromen füllt.

Gegrillter Hühnchen-Tandoori-Salat mit Gurken-Minze-Raita

Zutaten für 4 Personen

2 Hühnerbrüste, in lange Streifen geschnitten

2 EL gehackter Koriander

80 g griechischer Naturjoghurt

1 Avocado, geschält und in Scheiben geschnitten

? rote Zwiebel, geschält und in Scheiben geschnitten

20 Kirschtomaten, halbiert

2 Bund Rucola

2 EL Olivenöl

Gurken-Minze-Raita

300 g griechischer Naturjoghurt

1 Gurke (gerieben und leicht ausgedrückt)

150 g frische Pfefferminzblätter

1 TL Kreuzkümmel

? TL Chilipulver

? TL gemahlener schwarzer Pfeffer

? TL Meersalz

Tandoori-Paste

1 EL Kreuzkümmelsamen

1 EL Koriandersamen

1 TL schwarze Pfefferkörner

3 EL Paprikapulver

1 TL Cayennepfeffer

2 EL Kurkuma

? TL Zimt

2 Knoblauchzehen

2 rote Chilis, ohne Samen

100 g Zwiebel, gehackt

15 g Ingwer, geschält

Saft einer Limette

2 EL Tomatenmark

1 EL Tamarindenpüree (optional)

1-2 EL Wasser

Meersalz nach Belieben

Alle Gewürze in einer Pfanne bei schwacher Hitze rösten, bis sie ihr Aroma und die ätherischen Öle freisetzen. In einen Mixer geben und alles zu einem Pulver verarbeiten.

Knoblauch, Chilis, Ingwer, Zwiebel, Limettensaft und Tomatenmark hinzufügen und zu einer Paste mixen. Falls

erforderlich, ein bisschen kaltes Wasser hinzufügen. Mit Meersalz abschmecken. Die Paste kann im Kühlschrank in einem luftdichten Behälter drei bis vier Wochen gelagert werden.

Hühnerstreifen mit zwei EL Tandoori-Paste, dem gehackten Koriander und 80 g griechischem Joghurt mindestens

30 Minuten marinieren (wenn Sie das Hühnchen über Nacht im Kühlschrank marinieren lassen, ist der Geschmack intensiver).

Für das Raita alle Zutaten zusammenmixen und im Kühlschrank aufbewahren.

Eine Bratpfanne stark erhitzen, mit Olivenöl einpinseln und die Hühnerstücke unter gelegentlichem Wenden anbraten, bis sie eine schöne Farbe annehmen und durch sind.

Zum Servieren Rucola, Avocado, Tomaten und rote Zwiebel mit etwas Olivenöl und Meersalz anmachen. Auf vier Teller aufteilen. Die Tandoori-Hühnchen-Teile dazugeben und mit Gurken-Minze-Raita servieren.