Liebe geht bekanntlich durch den Magen. Und von solchen Liebesbekundungen, die sowohl Einheimische als auch Ausländer so glücklich machen, hat Mallorca wahrlich jede Menge zu bieten. Basis der vielen kulinarischen Höhepunkte ist Mallorcas vielseitige Landschaft, gepaart mit einer langen Tradition, dem Sinn für Gutes und einem Gespür für besondere Lebensmittel.

Die traditionelle Landwirtschaft auf Mallorca hat dabei Produkte hervorgebracht, die zu Mallorca ebenso gehören wie die Strände und das Meer. Zugute gekommen sind den Bauern der Insel schon immer das milde Mittelmeer-Klima sowie das mallorquinische Land mit seinen Lehmböden und Kalkgestein, die Mallorcas Produkte in Aroma, Geschmack und Qualität so besonders machen.

Diese idealen Voraussetzungen machen beispielsweise Mallorcas Oliven zu etwas ganz Besonderem. Die urwüchsigen Olivenbäume gedeihen besonders gut in der von der UNESCO als Welterbe anerkannten Serra de Tramuntana.

Hier werden die Oliven auf Terrassen angebaut, die von Trockensteinmauern eingegrenzt sind. Die Früchte werden oft noch von Hand oder mit der traditionellen Methode geerntet, bei der die Äste mit einer Stange geschüttelt werden. Genutzt werden die Oliven zum einen als Tafeloliven: typisch von der Insel sind die traditionell vom Boden aufgesammelten, dann zum Platzen gebrachten und eingelegten schwarzen „olives trencades". Zum anderen werden die Oliven kalt zu feinstem nativen Öl gepresst.

Die Oliven und das hochwertige Olivenöl Mallorcas ist aus der mallorquinischen Küche nicht mehr wegzudenken. Die meisten Köche der Insel greifen zu „ihrem" Olivenöl, um feine Gerichte zu kreieren.

Das feine Olivenöl Mallorcas ist auch wichtiger Bestandteil eines ganz traditionellen Mallorca-Leckerbissens: dem Pa amb oli. Neben Olivenöl ist die Ramallet-Tomate unerlässlich für das so beliebte Brot. Die Tomate wird dabei auf ein ungesalzenes, oft auch leicht geröstetes Brot gerieben und mit dem naturbelassenem Olivenöl beträufelt. Beim Belag sind der Fantasie keinen Grenzen gesetzt: Ob Käse oder Wurst - hier gibt es schier unbegrenzte Möglichkeiten.

Und noch ein Mallorca-Klassiker ist häufiger Bestandteil von Gerichten in Mallorcas Gastro-Szene: die Sobrassada de Mallorca. Die Paprikawurst, die aus der einheimischen Rasse „Porc negre" (schwarzes Schwein) hergestellt wird, ist eine Art Inbegriff der landwirtschaftlichen Vergangenheit der Insel.

Die Tradition der Sobrassada reicht auf Mallorca bis ins Mittelalter zurück, noch bis heute stellen sie viele Familien zu Hause selbst her - bei den matançes, den Schlachtfesten, an denen für die Schweine die letzte Stunde schlägt. Für viele Familien avancierte die Sobrassada einst zu einem wichtigen Lebensmittel über die Wintermonate.

Dass sich Mallorca im wahrsten Sinne des Wortes auch trinken lässt, beweist ein grasgrüner Likör von der Insel: der Hierbas. Schon im 13. Jahrhundert wusste man um die gesundheitsfördernde Wirkung des Likörs. Gereicht wird der Hierbas mit seinem Alkoholgehalt von 22 Prozent traditionell zum Abschluss eines mallorquinischen Essens. Das Anisgetränk wird mit Kräutern von der Insel wie Minze, Rosmarin, Fenchel und Myrte verfeinert und ist in den Varianten süß, trocken und halbtrocken erhältlich.

Übrigens: Die Herbst- und Erntezeit bietet auf Mallorca die schönste Jahreszeit, um die einheimischen Waren der Insel aus erster Hand kennen zu lernen. Auf den sogenannten "firas" - den Jahrmärkten, die meist unter einem landwirtschaftlichen Motto stehen - können die Besucher Öl, Paprika, Tomaten, Mandeln und Würste direkt auf den Marktständen der Produzenten verkosten und einkaufen.