Manche Rezepte schreien einfach danach, im Sommer gegessen zu werden. Eine Durst löschende Gazpacho-Suppe, kalte Melone mit Serranoschinken oder ein leckerer griechischer Salat, der vor Aromen und Texturen schier überquillt. Im Sommer wollen wir alle draußen sein und die letzten Sonnenstrahlen des Tages gemeinsam mit der Familie und Freunden bei einem Abendessen al fresco genießen. Eines meiner Lieblingsrezepte für diese Zeit und solche Anlässe ist ein kühles, säurereiches und pikantes Ceviche.

Es gibt wenige Gerichte, die das Zusammenspiel der Kulturen so gut widerspiegeln wie dieses. Das Rezept ist eine Kombination des traditionellen Essens der Ureinwohner Südamerikas und jener Essenskultur, die im 17. Jahrhundert von den Spaniern dorthin mitgebracht wurde. Es ist ein einfaches, aber cleveres Gericht, und von dem Tag an, da die schlauen Inkas die Säure europäischer Zitrusfrüchte nutzten, um ihren Fisch zu „kochen“, ist es zur kulinarischen Tradition geworden, die im Laufe der Jahrzehnte immer beliebter wurde und heute zu den angesagtesten Gerichten weltweit gehört.

Ceviche ist das Nationalgericht Perus, aber man findet es auch an vielen anderen Orten entlang der lateinamerikanischen Küste wie etwa in Ecuador, Chile, Mexiko und Kolumbien. Ceviche ist auch unter den Namen cebiche bekannt, manchmal wird es auch seviche geschrieben. In seiner einfachsten Form besteht es aus rohem Fisch und frischem Limettensaft mit etwas Chili oder Peperoni – allerdings sollten Sie ein paar grundlegende Regeln beachten, wenn Sie das perfekte Ceviche zubereiten möchten.

Für mich ist das Wichtigste dabei, frischen Fisch zu verwenden – er muss wirklich absolut frisch sein – und genau zu wissen, wie lange er marinieren muss. Essen Sie ihn zu früh, kann es passieren, dass der Fisch noch fast roh ist. Lassen Sie ihn zu lange ziehen, wird der Fisch trocken und weißlich, da die Säure in das Fleisch eindringt.

Nachdem er einige Minuten mariniert wurde, hat der Fisch ein starkes Aroma, aber er ist eigentlich noch immer roh, ohne merkbare Veränderung der Textur. Nach fünf Minuten merkt man, wie die Textur sich verändert und der Fisch nach außen hin schön fest wird. Nach meinem Geschmack jedoch erhält man das beste Ergebnis nach zehn bis 15 Minuten. Dann ist der Fisch außen schön fest, innen aber noch zart und saftig. Nach 20-minütiger Marinade ist der Fisch zwar noch gut, aber leider fast schon „verkocht“.

Man kann jeden Seefisch vom Wolfsbarsch über Seeteufel oder Seezunge bis hin zum Lachs für das Ceviche nehmen. Allerdings ist es auch lecker, Garnelen, Jakobsmuscheln und Hummer zu verwenden – sogar Tintenfisch funktioniert, man muss nur sicherstellen, dass er ganz frisch ist.

Das andere wesentliche Element ist, die Aromen auszubalancieren und das Ceviche richtig zu würzen. Man braucht eine ordentliche Portion Salz und die richtige Menge feurige Chilis. Die erfrischende Säure des Limettensafts muss gut spürbar sein. Ich persönliche füge auch gern frische Mango oder Ananas hinzu, um eine leichte Süße zu erzeugen – frische Avocadoscheiben sind eine weitere beliebte Ergänzung.

Das hier vorgestellte Rezept ist ein ganz unkompliziertes Ceviche mit Garnelen und Mango. Es ist ein frisches, aromareiches Gericht, lässt sich in ein paar Minuten zubereiten – ganz ohne Kochen! Dieses einfache, gesunde und schmackhafte Gericht lässt sich auch wunderbar als Tacos oder in Salat-Wraps mit ein paar Tortilla-Chips servieren.

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Für dieses Rezept verwende ich frische, lokal gefischte Garnelen, aber Sie können auch gekochte Garnelen verwenden.

Ceviche mit Mango und Garnelen

Zutaten für vier Personen

1 Mango, geschält und in ein Zentimeter

große Würfel geschnitten

350 g rohe große Garnelen

Saft von 2 Limetten

1 kleine rote Zwiebel, in feine Scheiben

geschnitten

1 rote Chili, ohne Samen, fein gehackt

2 Tomaten, ohne Samen und in Würfel

geschnitten

Eine Handvoll frischer Koriander oder

Petersilie, gehackt

Salz und frisch gemahlener schwarzer

Pfeffer zum Abschmecken

Die Garnelen waschen und gut abtropfen lassen. In eine Schüssel legen, Limettensaft dazugeben und gut vermischen. Rote Zwiebel und Chili hinzufügen, umrühren, damit alles gut vermischt ist. Zugedeckt 15 Minuten im Kühlschrank kalt stellen. Dann aus dem Kühlschrank nehmen und Tomaten, Mango und Koriander oder Petersilie hinzufügen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, gut vermischen, mit einem Löffel auf Tellern oder in Gläsern anrichten und servieren.