Kreativität, genaue Kenntnis der Marktprodukte und gute Logistik sind Trumpf. Denn die Aufgabe lautet, jede Woche aufs Neue zehn Vor- und zehn Hauptspeisen, zehn Desserts sowie fünf Aperitif-Dips zuzubereiten. Konkret gibt es täglich von Montag bis Freitag ein Drei-Gänge-Menü mit Auswahlmöglichkeit, dazu Dip, Brot und Wasser. Ein tolles Angebot, weil alles frisch aus guten Ausgangsprodukten zubereitet wird. Zu finden mittags im Restaurant Hom, das erst Anfang September eröffnet hat, für lediglich 14,50 Euro.

Im Menü stehen etwa als Vorspeisen eine Vichyssoise (feine Kartoffel-Lauchsuppe) mit Huhn und Tintenfischstückchen, Salat mit Feigen, Mozzarella, Sonnenblumenkernen und Erdbeervinaigrette oder ein Salat mit Lachs, Haselnüssen und Honig-Senfsauce. Zur Hauptspeise gab es am Testtag eine Fideuà mit Meeresfrüchten und Plankton-Aioli oder ein grünes Gemüse-Curry mit pochiertem Ei und Venere-Reis – die vegetarische Alternative. Auf der Karte stehen aber auch secreto ibérico mit Bratkartoffeln, Seehecht mit Mayonnaise-Kruste oder etwa Hühnerbrust gefüllt mit Camembert an Blaubeer-Sauce.

Hinzu kommt darüber hinaus ein umfangreiches Frühstücksangebot mit belegten Llonguets (3,25–3,50 Euro) und Toasts (1,95–3,90 Euro).

Vor einigen Jahren gab es schon einmal ein Tages-Restaurant namens Hom, betrieben von der Stiftung Projecte Home Balears in Palmas Gewerbegebiet Son Castelló – eine Entdeckung, über die wir natürlich berichtet hatten. Damals war Estiven Arráez dort als Chefkoch tätig. In der Küche konnten Menschen arbeiten und lernen, die ihre Suchtkrankheiten in den Griff bekommen wollten und sich in einem der Therapie-Programme der Stiftung befanden.

Nun hat eben jener Arráez unter dem Namen Hom sein eigenes attraktiv-gemütlich gestaltetes Restaurant eröffnet. Und diesmal ist Projecte Home Balears der Vermieter des hübschen Hauses samt Terrasse und Garten. Es liegt direkt neben dem neu gebauten Komplex der Stiftung am Rande des Gewerbegebiets Son Morro, nur rund 1,5 Kilometer von der Ringautobahn, Ausfahrt Manacor, entfernt. Zum Anwesen gehört übrigens ein großer kostenfreier Parkplatz.

Maximal Platz für 20 Teilnehmer an zwei großen Kochtischen bietet die Kochschule Eat Vacuum Cooking. Eat Vacuum Cooking

Die Kochschule ist gleich im ersten Stock

Der Ibizenker Estiven Arráez hatte nach dem Weggang aus dem ersten Hom im Sommer 2017 seine Kochschule Eat Vacuum Cooking zunächst in Palmas Nordosten eröffnet. Lag anfangs der Schwerpunkt auf Kursen zum Thema Vakuumkochen – für Anfänger wie für Profiköche als Weiterbildung –, wuchs die Kochschule kontinuierlich, weitere Gastlehrer und viele Kochstile und Themen kamen hinzu.

Derzeit gilt das Zentrum als umfangreichste und beste Kochschule Mallorcas, und mit dem Umzug nach Son Morro konnte sich der 40-Jährige noch einmal vergrößern. Der erste Stock steht für die Kurse zur Verfügung, es gibt maximal 20 Plätze an nun zwei großen Kochtischen. Aktuell dürfen es wegen der Corona-Bestimmungen nur acht Teilnehmer sein, ab Oktober wieder zehn.

Sowohl Arráez selbst wie auch die Köche Mar Sánchez und David Sánchez – sie sind Vetter und Cousine und arbeiten ebenfalls in der Küche vom Hom – stehen als Kursleiter zur Verfügung. „Jeder von uns kann eigentlich alles kochen, aber wir haben auch unsere Spezialgebiete“, erklärt Arraez. „Bei mir ist es natürlich das Vakuumkochen, aber auch die mexikanische, französische und die Nikkei-Küche (Anm. d. Red.: Mix aus Japan und Peru), während David unser Gewürzspezialist ist. Also sind Asien und der Orient seine spezifischen Vorlieben, und Mar, die auch eine Zusatzausbildung als Ernährungsberaterin hat, kocht am liebsten die gesunden Speisen.“

Ob thailändisch, indisch, japanisch, chinesisch, mexikanisch, peruanisch sowie amerikanisch, französisch, arabisch und natürlich spanisch – nahezu alle Länder sind vertreten. Hinzu kommen thematische Kochkurse zu Streetfood, Brotbacken, Desserts, Avantgarde-Küche, Currys, Tatars, glutenfreie oder auch pikante Speisen. Die Kurse finden dienstags bis samstags um 19.30 Uhr statt, samstags auch tagsüber. Sie dauern meist drei Stunden und kosten 50 Euro. Im Preis enthalten sind auch Rezepte, der Genuss der selbst gekochten vier bis fünf Gerichte sowie Getränke nach Wahl. Derzeit finden die Kurse auf Spanisch statt, aber es gibt nach Vereinbarung auch die Möglichkeit von Kursen auf Englisch. Gruppen ab sechs Personen können zudem einen Kurs mit dem Thema ihrer Wahl zu anderen Zeiten buchen. „Was inhaltlich und zeitlich möglich ist, machen wir möglich. Da sind wir flexibel“, so Arráez. „Manche nutzen einen Kurs auch schon mal als etwas andere Geburtstagsfeier oder als Teambildungsmaßnahme.“

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Vakuumkochen gehörte übrigens im Lockdown zur unternehmerischen Überlebensstrategie von Arráez – er startete alternativ zu seiner Kochschule einen Take-away- und Lieferservice. „Ich habe dafür speziell geeignete Gerichte entwickelt. Vor allem Schmorgerichte, Eintöpfe und Tellergerichte sind ideal – eigentlich alles, wo es nicht auf konkrete Garzeiten und knusprige Krusten ankommt.“ Seine Kunden sind ihm nach der Pandemie treu geblieben, sodass er diesen Service auch weiterhin anbietet. Auslieferung beziehungsweise Abholung ist jeweils dienstags. „Es gibt Gäste, die zum Essen kommen und anschließend die Speisen für die gesamte kommende Woche mitnehmen.“

Gut, günstig und schönes Ambiente

Restaurant Hom, geöffnet Mo.–Fr. 9.30–17.30 Uhr sowie Kochschule Eat Vacuum Cooking, C/. Projecte Home, 6, Palma. Tel.: 971-49 72 20, Facebook: Restaurant Arráez Hom, Kochschule: www.tallerdecocinapalma.com