Ein stolzer und auch ein wenig gerührt wirkender Álvaro Salazar Almansa trat am Dienstagabend auf die Bühne im Palacio de Les Arts in Valencia bei der großen Gala des 2022er-Michelin Restaurantführers für Spanien und Portugal, die in diesem Jahr nach einer coronabedingt sehr abgespeckten Version im letzten Jahr nun wieder glanzvoll mit Gästen zelebriert wurde.

Gerade war verkündet worden, dass das Restaurant Voro mit ihm als Chefkoch nicht mehr nur mit einem, sondern mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet worden war und somit nun zur kleinen Gruppe von insgesamt nur 33 Restaurants in Spanien und Portugal in dieser Kategorie gehört. Eine schöne Anerkennung für den engagierten Koch und sein perfektes Team, die mit ihrer kreativen Avantgardeküche Feinschmecker begeistern www.vororestaurant.com. Weitere Fakten: Es gibt keinen neuen Drei-Sterne-Preisträger, die 11 Restaurants dieser Kategorie behalten alle ihren Stern. Und es wurden zudem 33 Lokale erstmals mit einem Stern ausgezeichnet und sechs mit einem grünen Stern.

Zaranda wieder besternt

Darunter befindet sich nun auch wieder das Restaurant Zaranda von Fernando Arellano und seiner Geschäftspartnerin Itziar Rodríguez, das sie erst Ende August im Hotel Es Princep in Palma (wieder-)eröffnet haben. Voran gegangen waren seit 2013 einige Zaranda-Jahre im Hotel Castell Son Claret. Arellano war dort im Frühjahr 2020 ausgeschieden und hatte damit auch die beiden Sterne verloren, mit denen er seit der Ausgabe von 2016 gelistet war (www.zaranda.es). Ebenfalls über einen Stern darf sich Óscar Molina vom Restaurant La Gaia im Ibiza Gran Hotel auf unserer Nachbarinsel Ibiza freuen, der sich mit seiner asiatisch inspirierten Küche in die Herzen der Inspekteure kochte (www.lagaiaibiza.com).

Im vergangenen Jahr wurde erstmals auch ein grüner Stern verliehen – an besonders nachhaltig arbeitende Restaurants, vorzugsweise solche mit eigenem Garten und somit auch eigenen lokalen Zutaten. Andreu Genestra erhielt diesen Stern 2020 als Erster auf der Insel und wurde auch in diesem Jahr darin bestätigt. Hinzugekommen ist nun Maca de Castro, die den “normalen” Michelin-Stern ebenso wie Genestra für das nach ihr benannte Restaurant behalten hat, und nun auch einen zweiten, grünen Stern ihr Eigen nennt. Kein Wunder, denn viele der von ihr verwendeten Gemüse- und Obstprodukte stammen aus dem eigenen Garten bei Sa Pobla, wo sogar in Vergessenheit geratene alte einheimische Sorten erneut angepflanzt und damit sozusagen wiederbelebt werden (www.macadecastro.com).

Bei den BIB Gourmand-Preisen, die Restaurants auszeichnen, in denen man exzellent und günstig speisen kann – bis maximal 35 Euro für ein Menü – kam das Restaurant Ca'n Boqueta von Kiko Martorell in Sóller erstmals hinzu (www.canboqueta.com).

Sieben “alte Sterne strahlen weiter

Ihren Stern behalten haben die Restaurants Es Fum (im Hotel St. Regis Mardavall, Michelinstern seit 2011), Maca de Castro (seit 2012), Marc Fosh (seit 2014), Andreu Genestra (seit 2015), Adrián Quetglas (seit 2016), Dins (seit 2021) und Bens d'Avall (seit 2021).

Ein Stern ist freiwillig verlöscht

Ein kleiner Wermutstropfen ist auch zu verzeichnen. Das Restaurant Es Racó d'es Teix in Deià, geleitet von Chefkoch Joseph Sauerschell und seiner Frau Leonor Payeràs, hat nach 20 Jahren ununterbrochenem “Sternenhimmel” keinen Stern mehr – allerdings nicht, weil er ihnen entzogen wurde, sondern weil sie schon im vergangenen Sommer selbst entschieden, sich aus diesem “Wettbewerb” zurückzuziehen und dies der Michelin-Redaktion so mitgeteilt hatten (www.esracodesteix.es).