Welche Sorte Thunfisch kaufe ich da eigentlich? Wo und wie wurde er gefangen? Wie wird er in der Dose konserviert? Und wie viele Kilometer legen die latas zurück, bis sie in den Verkaufsregalen landen? Über diese Fragen macht sich der Großteil der Konsumenten wohl keine großen Gedanken. Eine Studie des spanischen Meeresforschungsinstituts (IEO) und der Balearen-Universität (UIB) soll das ändern. Um verantwortungsbewusst einzukaufen, sei es wichtig, dass Konsumenten möglichst viel über den jeweiligen atún wissen, argumentieren die Initiatoren der Studie. Sie ist Teil des Projekts „Planet Tuna“, an dem Wissenschaftler, Journalisten und Illustratoren auf Mallorca beteiligt sind.

Tropischer Thunfisch im Fokus

Im Fokus steht der tropische Thunfisch und sein langer Weg in die weite Welt. Mit túnidos tropicales sind Arten gemeint, die in den tropischen und subtropischen Gebieten im Indischen, Pazifischen und Atlantischen Ozean gefangen werden. Vor allem deren Unterarten sind es, die häufig in Dosen landen.

Da wären etwa der Echte Bonito (lat. Katsuwonus pelamis, span. u. a. atún listado), der Gelbflossen-Thun (lat. Thunnus albacares, span. atún de aleta amarilla/claro/rabil) oder der Großaugen-Thun (lat. Thunnus obesus, span. atún patudo). In der Studie kam auch heraus, dass Spanien bei der Produktion von Thunfisch-Dosen innerhalb Europas mit einem Anteil von 64 Prozent den ersten Platz belegt. Weltweit liegt das Land nach Thailand auf Platz zwei. Insgesamt 640 kleine, mittelständische Unternehmen sowie große Lebensmittelkonzerne produzieren in Spanien Thunfisch.

Laxe Bestimmungen für die Etiketten von Thunfischdosen

Im Gegensatz zum frischen Thunfisch sind die Bestimmungen für die Etiketten von Thunfisch-Dosen weitaus laxer. Nach europäischer Vorschrift müssen zwar Informationen zu Nährwerten und das Mindesthaltbarkeitsdatum zu finden sein, jedoch keine Daten zu Thunfisch-Art, Fanggebiet und Fangmethode – Angaben, die für verantwortungsbewusste Einkäufer relevant sein können. Auf den Dosen einiger weniger Anbieter finde man sie aber.

In der Studie fanden die Wissenschaftler zudem heraus, dass weltweit 678 Schiffe registriert sind, die die Fischschwärme mittels eines sogenannten Ringwadennetzes fangen, darunter seien 28 spanische. Sie operieren vor allem im Atlantik und dem Indischen Ozean. Ihre wichtigsten Anlandehäfen sind die Seychellen (Indischer Ozean), die Elfenbeinküste, der Senegal, Kap Verde (Atlantik) und Ecuador (Pazifik). In den vergangenen Jahren kamen unter anderem Madagaskar und Amerikanisch-Samoa hinzu. Um die Bestände sei es im Allgemeinen gut bestellt – außer im Fall des Gelbflossen- und des Großaugen-Thuns. Ihre Bestände sollen durch Schutzmaßnahmen aber wieder zunehmen.

Thunfisch-Wissen

Zur vollständigen Studie geht es hier.

Ein schönes Erklärvideo gibt es hier.

https://planettuna.com/