Ein brasilianischer Koch, der für einen in Uruguay geborenen, aber in Argentinien aufgewachsenen Besitzer, Daniel Subero, und seine zwei argentinischen Geschäftspartner arbeitet – diese Melange prägt das neue Restaurant Ca’n Tango im Norden der Insel. Nicht zu Saisonbeginn, sondern erst im Juli war Eröffnung, da zum einen der Umbau lange gedauert hatte, zum anderen die aufwendige Grillstation spät geliefert wurde.

Original italienische Küche

Aber schon jetzt erfreut sich das weitläufige Lokal zwischen der Playa de Muro und dem Feuchtgebiet s’Albufera großer Beliebtheit in der Gegend. Es ist auf drei Seiten verglast, drum herum wachsen viele Pflanzen, es gibt eine Terrasse. Auch wenn viele Pizzen – gemacht von einem original italienischen Pizzaiolo, der mindestens 24 Stunden lang fermentierten Teig nutzt – und Pastagerichte im Angebot sind, so liegt der Schwerpunkt dennoch auf Paella und Fleischgerichten vom Grill. „Derzeit bieten wir eine große Bandbreite, aber wir werden sehen, was am besten läuft, um unsere Karte zu reduzieren und uns noch mehr zu fokussieren“, so Daniel Subero.

Fleischvielfalt frisch vom Grill

Von Entrecôte, Filet, chuletón und secreto ibérico über südamerikanische Schnitte wie picanha (Schwanzstück), entranha (Zwerchfell) – beide vom Angus Rind – und ojo de bife (Rib eye Steak) bis hin zu amerikanischen Varianten wie T-Bone Steak sowie Lammschulter, Huhn und Rippchen – dies alles und mehr wird auf dem eindrucksvollen Grill von Chefkoch Cleiton Miranda zubereitet. Dabei spielen die Marinaden eine große Rolle, wie etwa die Senf-Rosmarin-Thymian-Limetten-Marinade beim Huhn, die das ansonsten oft trockene Hühnerfleisch saftig macht und zusätzlich für perfekten Geschmack sorgt. „Als beste Zutat kommt Liebe hinzu“, meint schmunzelnd Chefkoch Cleiton Miranda.

Der vakuumiert gekochte, gegrillte und geräucherte Okopus auf Gemüse wird enthüllt. Nele Bendgens

Interessant auch der Schweinefilet-„Zopf“, der durch diese Technik ebenfalls zart und saftig bleibt. Dazu wird eine pikant-fruchtige Sauce aus Sambal, Tomate, grünem Apfel und Zucker gereicht. Delikat! Beilage zu den Grillgerichten ist ein Mix aus Mais, Tomate sowie kleinen gebackenen und gewürzten Kartoffeln.

Ein Küchenroboter ist für die Paella zuständig

Eine neue, ungewöhnliche Technik wird bei den Paellas angewandt: MimCook. Bei diesem computergesteuerten Küchenroboter muss nur das jeweilige Rezept eingegeben werden. Sei es der Zeitpunkt für das Hinzufügen der Zutaten, die notwendige Menge oder die exakte Temperatur – alles wird angezeigt und gemessen, sodass man immer die gleiche Paella zubereiten kann, ohne Qualitätsunterschiede. „Im Ca’n Tango haben wir uns für die Paella mit socarrat entschieden.

Präzisions-Reis: die Paellas werden mithilfe eines Küchenroboters zubereitet. Nele Bendgens

Die richtige Balance zu finden zwischen leckerer Bodenkruste und angebrannt aber ist schwierig, das System hilft uns dabei“, erklärt Daniel Subero, der auch schon früher in Buenos Aires Restaurants und Bars betrieb. „Seit meinem Umzug nach Spanien vor knapp 20 Jahren war ich auch in anderen Bereichen tätig, so etwa beim Fernsehen. Aber nun zog es mich wieder zur Gastronomie.“

Für jeden Geschmack etwas

Bei den Vorspeisen gibt es ebenfalls einen Mix aus Spanien, Südamerika und Italien. Empfehlenswert sind etwa der Salat mit Avocado, Mango und geräucherter Tomate, ein Provoleta-Käse vom Grill mit Oregano oder auch der Oktopus, der erst vakuumiert gekocht, dann gegrillt, geräuchert und schließlich auf Gemüse serviert wird. Das Ergebnis ist unglaublich zart (Vorspeisen 5,50 bis 22 Euro, Paella 14,50 bis 21,50 Euro, Pizza/Pasta 9 bis 22 Euro, Grillgerichte 18 bis 27 Euro, Desserts 6 bis 10 Euro).

Apropos: Noch spielt Tango keine große Rolle im Lokal, aber geplant sind auch Tango-Abende mit Live-Tanz und -musik.