Die Kochlegende Heinz Winkler ist in der Nacht zum Samstag (29.10.) im Alter von 73 Jahren im Kreis seiner Familie gestorben. Am Freitagabend war er zusammengebrochen und im Krankenhaus ins künstliche Koma versetzt worden, nur wenig später starb er an Multiorganversagen. Der Südtiroler, der als einer der besten und meist ausgezeichneten Köche Deutschlands galt, hatte eine besondere Beziehung zu Mallorca.

Bekannt wurde Winkler, als er 1978 das berühmte Lokal Tantris in München von Eckart Witzigmann übernahm. Er konnte direkt die zwei Sterne halten und erhielt bereits 1981 als damals jüngster Chef mit drei Sternen die höchste Michelin-Würde. Beim Tantris blieb er bis 1991, ab dann betrieb er das Fünf-Sterne-Hotel Residenz Heinz Winkler samt Restaurant in Aschau am Chiemsee.

Heinz Winkler baute das Tristán zum Nobelrestaurant auf

Während seiner Zeit beim Tantris, wurde er auch auf Mallorca eingestellt, um das ehemalige Nobelrestaurant Tristán aufzubauen. Damals wurde er von der deutschen Unternehmerfamilie Graf verpflichtet, den Eignern und Gründern des Nobelhafens. „Ich sollte Mallorca den Ruf der Putzfraueninsel nehmen", erzählte Winkler einmal im Gespräch mit der MZ. Das Experiment glückte, die Strategie der Grafs zahlte sich aus. Als in den deutschen ­Medien über die Besuche von Spaniens König Juan Carlos und dessen Familie im Tristán berichtet wurde, stieg das Ansehen des Lokals rapide und mit ihm das des gesamten Nobelhafens.

Unter Winkler reiften auch jetzige Größen der Inselgastronomie an: Marco di Loreto, Besitzer des Restaurants Mar de Nudos in Palma, arbeitete damals im Tristán als Maître, Winklers Souschef Gerhard Schwaiger übernahm erst das Tristán und leitet inzwischen das Restaurant Schwaiger's Xinos.

Kochlegende Heinz Winkler blieb Mallorca treu

Auch nach seiner Zeit im Tristán blieb Winkler der Insel treu, hatte eine Wohnung in Palma, ein Haus in Portocolom und war gerngesehener Gast in vielen Restaurants der Insel. Im MZ-Interview erzählte er, mit der Insel verbinde er Entspannung. "Sobald ich den ­Inselboden betrete, kann ich alles vergessen und neue Energien tanken", schwärmte Winkler. Gerüchten nach wollte die Kochlegende sogar ganz nach Mallorca umsiedeln, um auf der Insel seinen Lebensabend zu genießen. Dazu kam es nun leider nicht mehr.

Heinz Winkler, der erst 2018 zum dritten Mal geheiratet hatte, hinterlässt zwei Söhne aus den früheren beiden Ehen. Sein Sohn Alexander Winkler ist seit 2012 Restaurantleiter in der Residenz Heinz Winkler.