Mallorca Zeitung

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Im Restaurant Foc i Caliu auf Mallorca bekommt man Premium-Fleisch

Im Foc i Caliu in Selva überzeugt ein Mutter-Tochter-Duo vor allem mit gereiften Fleisch vom Grill

Das zertifizierte Premiumfleisch im Restaurant Foc i Caliu wird Gästen vor der Zubereitung präsentiert. Nele Bendgens

Ein sympathisches Mutter-Tochter-Gespann sorgt im Restaurant Foc i Caliu in Selva für Genüsse, die vorrangig von einem großen Grill kommen. Den haben sie selbst entworfen, und gebaut hat ihn der Ehemann der Mutter, wobei sich ein Metallbauer um die speziellen Schmiedearbeiten kümmerte.

Der Grill muss schon deshalb so groß sein, weil auch das Foc i Caliu (Feuer und Wärme) enorme Dimensionen hat. Im schicken Hauptsaal mit seiner hohen Holzdecke haben 180 Personen Platz, ideal für größere Feiern. Hinzu kommen ein Barbereich sowie eine überdachte Terrasse für etwa 30 Personen und eine weitere riesige Terrasse, teils überdachbar, für etwa 80 Gäste. Ein großer dazugehöriger Parkplatz ist bei dieser Gästeschar natürlich auch vorhanden.

Premiumqualität verschiedener Rassen

Das sorgt an vielen Tagen für Gedränge am Grill. Catalina Llabrés, früher im Dienste der Schönheit als Friseurin unterwegs, wechselte irgendwann die Prioritäten in ihrem Leben und machte aus dem Hobby Kochen einen Beruf.

„Gelernt habe ich viel von meiner Mutter, einer exzellenten Köchin, die mir nicht nur das Handwerk vermittelt hat, sondern auch die Liebe zum Kochen“, erzählt die 49-jährige Mallorquinerin. Sie arbeitete lange in einer Dorfbar, dann im Restaurant Sa Tafona in Caimari. Als sich Ende 2017 die Möglichkeit bot, das Restaurant in Selva nicht nur zu mieten, sondern sogar zu kaufen, schlug sie zu.

Catalina Llabrés und Antonia Pons in ihrem großräumigen Restaurant in Selva.

Catalina Llabrés und Antonia Pons in ihrem großräumigen Restaurant in Selva. Nele Bendgens

Eröffnet im März 2018

Eröffnung war nach umfangreichen Um- und Einbauten im März 2018. An ihrer Seite: Tochter Antonia Pons, die damals den Namen Foc i Caliu für das Lokal vorschlug. Und so wie Catalina von ihrer Mutter gelernt hat, hat ihre Tochter Antonia vieles von ihr beigebracht bekommen. „Auf einer Kochschule war ich nicht, meine Mutter ist die beste Lehrerin, die ich mir vorstellen kann“, bekräftigt denn auch die 23-Jährige. Die Aufteilung ist klar: Catalina ist die Chefin am Grill und Antonia in der dazugehörigen Küche, wo sie zusammen mit zwei weiteren Köchen all das zubereitet, was nicht auf den Grill gelangt.

Die Ausrichtung war den beiden ebenfalls von Anfang an klar: „Wir wollten etwas anderes als all die anderen in der Umgebung machen und darüber hinaus auch Gäste aus der Ferne anziehen. Da wir selbst gern gutes Fleisch essen, einigten wir uns schnell auf die Spezialität Premiumfleisch von verschiedenen Rassen“, sagt Llabrés.

Eine Fleischplatte im Restaurant Foc i Caliu in Selva. Nele Bendgens

15 unterschiedliche Stücke

Die prachtvollen, allesamt zertifizierten rund 15 unterschiedlichen Stücke stammen aus verschiedenen Teilen Spaniens, aus Deutschland, den USA und Japan. Da gibt es Simmentaler Fleckvieh, Angus, Holsteiner, Rubia Gallega, Hereford, Wagyu-Rind aus einer Zucht in Burgos und sogar Kobe-Fleisch aus Japan. Das ist eigentlich auch Wagyu-Fleisch, aber die Bezeichnung Kobe dürfen nur reinrassige Tajima-Rinder aus der Präfektur Hyogo in Japan tragen.

All diese zertifizierten Fleischstücke haben ihren Preis, sind einzigartig, gereift und werden in zwei speziellen Vitrinen aufbewahrt – natürlich bei perfekter Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Licht. Auch bei dem Fleisch, das Mutter und Tochter zusätzlich anbieten, achten sie genauestens auf die Herkunft und tiergerechte Haltung mit Freilauf und bestem Futter. „Das schmeckt man dem Fleisch ja auch an. Und ich mache als Fleischliebhaberin doch kein Restaurant auf, um meinen Gästen etwas Schlechtes zu bieten“, meint Catalina Llabrés.

Beim Restaurant Foc i Caliu in Selva werden auch Gerichte wie Oktopus vom Grill angeboten. Nele Bendgens

Viel probiert

Deshalb haben Mutter und Tochter auch viele Besuche bei Fleischproduzenten und Tieren auf der Weide gemacht, und viel probiert, um herauszufinden, was sie wollen. Das Lammfleisch beziehen sie aus einer besonderen Quelle, denn ihr Mann hat eine Schafherde und liefert ans Lokal.

Alle Gerichte werden mit etwa Gemüse vom Grill und/oder Kartoffeln vom Grill, Pommes frites oder Salat serviert. Hausgemachte Saucen gibt es ebenfalls auf Wunsch. Das bestellte Fleischstück wird vor dem Grillen roh samt Zertifikat dem Gast präsentiert.

Als Nachtisch gibt es im Restaurant Foc i Caliu zum Beispiel Crema Catalana. Nele Bendgens

Die Gästeschar ist bunt gemischt, aber eines kann Catalina Llabrés aus Erfahrung sagen: „Die einheimischen Kunden wissen, was gereiftes Premiumfleisch bedeutet und lieben es; die ausländischen Kunden gehen mehrheitlich auf Nummer sicher und bestellen unsere ‚normalen‘ Fleischgerichte wie Entrecôte, Chuletón, Rippchen, Hamburger oder Fleischspieße.“

Wobei es natürlich auch noch anderes gibt im Foc i Caliu, wie etwa Tintenfisch galicischer Art auf einer Paprikacreme, Garnelencarpaccio mit Apfel-Mango-Vinaigrette, frischen Fisch vom Grill, Salate und sogar Paella und Pizza. Bei den Preisen rangieren die hochwertigen Fleischstücke zwischen 70 und 195 Euro (Kobe) pro Kilo. Vorspeisen 8–18 Euro, Pizza 12–16 Euro, Hauptspeisen 14–30 Euro.

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