Mallorca Zeitung

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Acht Champagner, Cavas und Sekte, mit denen man an Silvester auf Mallorca stilecht anstoßen kann

Mit diesen Empfehlungen von Sommelier Daniel Arias stehen die Chancen nicht schlecht, gut ins neue Jahr zu kommen

Ein Paar stößt bei Sonnenuntergang in der Bar Purobeach in Cala Estancia am Strand Playa de Palma mit Champagner an Clara Margais/dpa

Schaumweine kann man natürlich ganzjährig genießen, aber traditionell dürfen sie besonders an den kommenden Festtagen nicht fehlen. Die Auswahl ist groß. Auf Mallorca dürfen sich Schaumweine offiziell lediglich espumosos nennen, auf dem Festland – sofern die Bodegas zur D.O. Cava gehören – ist vom cava die Rede. In Konkurrenz dazu stehen weitere (Herkunfts-)Bezeichnungen wie zum Beispiel „Corpinnat“ oder „Clàssic Penedès“.

Der Präsident der balearischen Sommeliervereinigung vor dem Sektregal von Isla Catavinos. | FOTOS: NELE BENDGENS martina zender

Wir befragten den Sommelier Daniel Arias (46) zu seinen Empfehlungen. Er ist Präsident der hiesigen Sommeliervereinigung und Verkaufsdirektor des Getränkevertriebs Isla Catavinos (C/. Poima, 6, Palma, www.islacatavinos.com). Für die folgenden sieben Weine und die Luxus-Ausnahme, den französischen Champagner, sind Ladenpreise angegeben.

Llampant von der Bodega Sebastià Pastor

Mallorca-Binissalem. 13,40 Euro. 11,5% Vol.

80 Prozent Premsal blanc und 20 Prozent Chardonnay-Trauben. Ein trockener Schaumwein der D.O. Binissalem. Er reift in Flaschengärung 12 Monate auf den Trauben samt Schale und Hefe und wird erst dann abgefüllt. Die Aromen: helle Früchte wie Apfel, Birne, Honigmelone sowie Zitrusfrüchte. Im Mund: frisch, leicht, kleine Perlage aufgrund der Premsal-Traube. Als Begleitung: leichtes Essen wie helles Fleisch, nicht zu fettreiche Fische, nicht zu intensiver Käse.

Damit es wirklich prickelt

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Son Moix von der Bodega Miquel Gelabert

Mallorca-Manacor. 34,80 Euro, 12% Vol.

Hier ist der Junior aktiv geworden. Der gleichnamige Sohn des bekannten Winzers Miquel Gelabert hat mittlerweile zwei eigene Weine und zwei Sekte (rosé und weiß) auf dem Markt. Der Son Moix Brut Nature besteht überwiegend aus Chardonnay-Trauben mit etwas Premsal-blanc-Ergänzung. Von der Lese 2017, die jetzt auf dem Markt ist, gibt es lediglich 786 Flaschen, die 24 Monate in Flaschengärung gereift sind. Die Aromen: reife Pfirsiche und Aprikosen, Mandeln und auch Brioche. Im Mund: sehr körperreich, fast cremig, mit langem Abgang. Als Begleitung: Passt zu intensiverem Essen wie Meeresfrüchten, Fischen, reifem Käse, hellem Fleisch wie Kalb oder Huhn, aber auch Spanferkel.

Damit es wirklich prickelt

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Tarima von der Bodega Volver

Alicante. 6,50 Euro. 7% Vol.

100 Prozent Moscatel de Alejandría. Reift ein Jahr im Tank und ist ein sogenannter vino de aguja, da die Fermentation kurz vor Schluss abgebrochen wird durch starke Kühlung. Erst dann kommt er in die Flasche. Die Aromen: fruchtig, tropische Früchte wie Ananas, Mango oder Maracuja, Orangenblüte. Im Mund: frisch, blumig, sehr leicht. Als Begleitung: geeignet als Aperitif oder zu fruchtigen Desserts. Gut auch für all jene, die nur wenig Alkohol mögen oder dürfen.

Damit es wirklich prickelt

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Ancestral von der Bodega Selva Vins

Mallorca-Selva. 16,40 Euro. 10,5% Vol.

Ein Sekt des experimentierfreudigen passionierten Winzers Carlos Furthmann aus 100 Prozent Gorgollassa-Trauben. Der Rosé-Sekt ist auf 2.100 Flaschen limitiert. Direkt nach der Fermentation, wenn sozusagen die Hefe den Zucker „gefressen“ hat, wird er sofort abgefüllt, sodass die Perlage noch erhalten bleibt. Dies wird Ancestral-Methode genannt, bei der das Timing besonders wichtig ist. Der Sekt kommt schon nach sechs bis acht Monaten in den Handel. Die Aromen: Rosen und andere rote Blumen, rote Früchte wie Erdbeeren und Himbeeren, aber auch fermentierter Apfel und Apfelessig wie beim Cidre. Im Mund: leicht, frisch, spritzig, rote Früchte, große Perlage, lang anhaltender Abgang. Als Begleitung: Muscheln sowie japanische, thailändische und indische Küche, etwa Sushi oder Hühnercurry.

Damit es wirklich prickelt

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Gramona Innoble von der Bodega Gramona

Sant Sadurní d’Anoia. 22 Euro. 12% Vol.

Ganz neu auf dem Markt: 100% biodynamisch angepflanzte Xarel·lo-Trauben. Ein in Flaschengärung ausgebauter Brut-Nature-Sekt als Cuvée aus Trauben der Lesen 2015, 2016 und 2017, die mindestens 45 Monate auf Schalen und Hefe gereift sind. Die Aromen: Tarte Tatin, also karamellisierter Apfel und Blätterteig, geröstete Haselnüsse, ein wenig likörig und sherrymäßig. Im Mund: körperreich, feine Perlage, lang anhaltender Geschmack. Als Begleitung: intensiv schmeckende Fische wie Thunfisch, Cap Roig, feine Fleischgerichte, Kaninchen, reifer Käse.

Gramona feierte im letzten Jahr 100-jähriges Jubiläum. Die Bodega gehört nicht zur D.O. Cava, sondern zur kleinen Luxusvereinigung Corpinnat. Für deren Produkte nach der Champagner-Methode (champenoise) wird nur ökozertifiziertes Grundmaterial verwendet, alle Trauben müssen von eigenen Weinbergen stammen, in einer strikt abgegrenzten Region innerhalb des Penedès angebaut und per Hand geerntet werden. Zudem wird der Schaumwein zu 100 Prozent am Weingut selbst vinifiziert, ausgebaut und abgefüllt. Die Spezialität von Gramona: lange ausgebaute und gelagerte Sekte, keiner reift kürzer als drei Jahre.

Damit es wirklich prickelt

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Marta von der Bodega Ramón Canals

Castellví de Rosanes. 11 Euro. 11,5% Vol.

Eine Cuvée aus biologisch angebauten Trauben der Sorten Garnacha, Macabeo, Parellada und Xarel·lo. Der Wein wird vegan ausgebaut, das heißt, zum Filtern wird kein Eiklar genutzt. Die Aromen: rote Früchte wie Erdbeeren und Himbeeren, Waldfrüchte, fast schon marmeladig, aber auch Mandeln, rosa Grapefruit, Blutorangen. Im Mund: voll, körperreich, cremig, feine Perlage, langer Abgang. Als Begleitung: Reisgerichte, Pasta mit Saucen, Meeresfrüchte.

Damit es wirklich prickelt

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Brut 2021 von der Bodega Albet i Noya

Sant Pau d’Ordal. 18,50 Euro. 12,5% Vol.

60 Prozent Chardonnay und 40 Prozent Pinot noir. 24 Monate Flaschengärung ist das Minimum, zuvor auch einige Monate Ausbau im Fass. Auch dieser Wein ist vegan ausgebaut. Die Aromen: Apfel, Birne, Pfirsich, Holz und Kaffee, geröstete Nüsse und Honig. Im Mund: körperreich mit viel Struktur, fast weinähnlich. Als Begleitung: deftigere Fleischspeisen wie Lamm, Rind und fettigere Fische wie Lachs. Albet i Noya war die erste Bodega Spaniens, die ihre Weine biologisch ausgebaut hat. Winzer Andreu Oliver von Can Majoral, ein guter Freund des Besitzers, hat viel von dort übernommen und wurde zur ersten Bio-Bodega Mallorcas (und zur dritten in ganz Spanien). Albet i Noya gehört zur Vereinigung Clàssic Penedès. Deren Regeln: Bioanbau, nur Trauben von eigenen Weinfeldern, 24 Monate Reifung als Minimum.

Damit es wirklich prickelt

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Champagner Brut Blanc de Blanc von der Bodega Thiénot

Reims. 66,90 Euro. 12,5% Vol.

100 Prozent Chardonnay aus Grand-Cru- und Premier-Cru-Lagen. 36 Monate in der Flasche gereift, wobei die Lagerung in 12 Meter Tiefe in unterirdischen Kellereien bei konstant 12 Grad vorgenommen wird. Die Aromen: grüner Apfel, Birne, Honigmelone, Zitrusfrüchte, Orangenblüte. Im Mund: körperreich, frisch, mit langem Abgang. Als Begleitung: Dieser edle Champagner passt zu seinesgleichen wie Austern, Foie oder Kaviar. Das Weingut wurde erst 1985 gegründet und wird als unabhängiger französischer Familienbetrieb geführt. In den vergangenen Jahren ist dieser Champagner in Spanien in Mode gekommen, Sternerestaurants wie DiverXo oder die Lokale von Dani García machten ihn berühmt.

Diese Bodegas auf der Insel machen Sekt

  • Angel, 7103 Petit Celler, Jaume Puntiró, Ramanyà, Sebastià Pastor (alle Santa Maria del Camí)
  • Can Vidalet (Pollença)
  • Galmés i Ribot (Santa Margalida)
  • José L. Ferrer (Binissalem)
  • Miquel Gelabert, Pere Seda (beide Manacor)
  • Selva Vins (Selva)
  • Terra de Falanis, Weinhandlung Vinámica in Kooperation mit Armero i Adrover (beide Felanitx)

In Vorbereitung sind zudem

  • Can Majoral (Algaida)
  • Mesquida Mora (Porreres)

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