Mallorca Zeitung

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Das Bistro Sa Costa ist eine kulinarische Oase im hippen Zentrum von Palma de Mallorca

Einladend: Das Sa Costa in Palmas Zentrum zwischen dem Carrer Sant Miquel und der Rambla

Trio mit Ei, grünem Spargel und Gänseleber. martina zender

Wenn man so durch Palmas Innenstadt schlendert und einen plötzlich der kleine oder große Hunger oder Durst überkommt, dann hätten wir da was, auch wenn es schon ein Jahr alt ist: das Sa Costa, direkt unterhalb der Kirche Sant Miquel und oberhalb der Rambla inmitten eines Viertels mit hippen Vintage-Läden, einer Plattenbörse und Antiquitätengeschäften.

Das Bistro ist aktuell nur tagsüber, also von 12 bis 19 Uhr geöffnet, ab kurz vor Ostern dann aber bis 23 Uhr. In das lichtdurchflutete Lokal mit Fenstern an drei Seiten kehrt sich ebenso gut auf einen Kaffee oder Drink ein wie auf Tapas, Salate oder ein Entrecôte. Ein hübsches Lokal für eine Pause beim Einkauf oder ein Treffen nach der Arbeit, zumal es davor und daneben auch noch Terrassentische gibt.

Entrecôte mit Backkartoffel und Tomatensalat.

Eine lichte weiße und einladende Oase

Hinter Sa Costa steht das Ehepaar Olga Estelrich und ihr kochender Ehemann Juan Antonio Nieto, wobei Olga ihrem Mann im Bistro-Alltag eher mental zur Seite steht. Sie ist die Verkaufs- und Marketingmanagerin der kleinen Leonardo-Hotel-Kette. „Ich unterstütze meinen Mann bei der Öffentlichkeitsarbeit“, sagt sie. Gemeinsam mit Blanca Sánchez von der Interiorfirma LaylaTov Home kümmerte sie sich zudem um die neue Inneneinrichtung. Die beiden haben aus dem mit viel Rosa und Rot ausstaffierten Vorgängerlokal eine lichte weiße und einladende Oase mit hellen Korbstühlen, Marmortischchen, Dschungeltapete und dazu passendem Geschirr und Pflanzen gemacht.

Die Betreiber von Sa Costa: Juan Antonio Nieto und Olga Estelrich. | FOTOS: NELE BENDGENS martina zender

Juan Antonio Nieto war in jungen Jahren Pilot, hatte aber, wie er sagt, „mit 28 keine Lust mehr aufs Fliegen“ und wandte sich anderen Dingen und Berufen zu. Per Zufall kam er aufs Kochen, was ihn begeisterte. Er absolvierte mehrere Kurse an der hiesigen Fachhochschule EHIB und arbeitete dann in Restaurants wie etwa dem Nimo’s, wo er vom damaligen Chefkoch Oliver Jauregui ebenso viel lernte wie im Flor de Sal bei Jonay Hernández (heute La Vieja by Jonay Hernández) oder im Baiben bei Javier Gardonio (heute in der Cantina Panza). „Es waren tolle Lehrmeister, die zu Freunden wurden. Und ich bin stolz darauf, dass etwa Oliver Jauregui seinen Geburtstag im Dezember bei mir feierte“, so Nieto, der vor dem Sa Costa schon die Gastro-Bar Es Glop in Sant Elm betrieb.

Klassiker der spanischen Küche kreativ interpretiert

Gekocht werden kreativ interpretierte Klassiker vorrangig der spanischen Küche, jeweils auf Basis von hochwertigen frischen Produkten, das Ganze mit selbst gemachten Saucen. Die Kroketten beispielsweise sind mit Ibérico-Schinken gemacht, fast flüssig und eine Delikatesse. Drei Produkte wie grüner Spargel, ein Spiegelei und Gänseleber bilden ein leckeres Trio. Ein Llonguet-Brötchen wird mit frittierten Kalmarstücken und Limonen-Mayonnaise gefüllt, und das auf den Punkt rosa gebratene und mit Thymian und Rosmarin geräucherte Entrecôte ist angereichert mit einer großen Backkartoffel samt Tomatensalat.

Das sind nur einige Beispiele aus der Karte, die auch Schinken- und Käseplatten, Garnelen in Knoblauch, einen Angusfleisch-Burger, Fish & Chips, Ravioli mit Spinat-Ricotta-Füllung oder auch einen Salat mit Ziegenkäse, Feigen und kandierten Walnüssen aufführt (Tapas und Salate 8–16 Euro, Hauptspeisen 14–21 Euro, Desserts 7 Euro).

Brötchen mit Kalmar und Limonen-Mayo.

Drei bis vier Tagesgerichte

Hinzu kommen drei bis vier Tagesgerichte, die es inklusive einem Getränk plus Kaffee für zwölf Euro gibt. „In der Saison orientiere ich mich natürlich mit meinem Angebot auch an der potenziellen Kundschaft, unter der dann viele Ausländer sind. Im Winter koche ich eher mallorquinisch, es gibt viele Eintöpfe, aber auch Innereien.“

Juan Antonio Nieto kauft nahezu alles im nahen Mercat de l’Olivar. „Anfangs habe ich mich auf Lieferanten verlassen müssen, weil ich im Lokal zu viel zu tun hatte. Nun läuft alles, und ich gönne mir meinen täglichen Gang auf den Markt, um dort alles sehen, riechen und selbst kaufen zu können und um mich so zu inspirieren für die Tagesgerichte“, erzählt Nieto. „Das ist ein wichtiger, aber auch schöner Teil des Berufs.“

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