Die unliebsamen Prozessionsspinner-Raupen (procesionarias, span.) schrecken im Frühling auf Mallorca auch vor den Promis nicht zurück: Die Familie um Schauspieler Peer Kusmagk und dessen Frau Janni Kusmagk, die erst Anfang Dezember mit ihren drei Kindern auf die Insel ausgewandert ist, musste auf ihrem Grundstück nahe Santa Maria del Camí vor kurzem mit einer Plage kämpfen.

Wie Janni Kusmagk in dem sozialen Netzwerk Instagram erzählt, hatte eine Freundin bereits zwei Wochen vorher in den Aleppo-Kiefern (pinus halepensis, bot.) auf dem Grundstück der Familie einige Nester der Prozessionsspinner-Raupen entdeckt. Nachdem Janni Kusmagk nach und nach immer mehr Nester in den drei Bäumen vorfand und einige Familienmitglieder schon über Hautausschläge klagten, engagierte die Profisurferin einen Gärtner. Der staunte nicht schlecht, als er das Anwesen der Familie besuchte und in den Bäumen Hunderte von Nestern vorfand.

Raupen entfernen lassen

Sowas habe er in seinem ganzen Leben auf Mallorca noch nicht gesehen, erzählte er der Auswanderin, die daraufhin beim Vermieter Druck machte. Sie vereinbarte zunächst mit dem Gärtner eine Woche später einen Termin, um die Raupen entfernen zu lassen, doch der kam offenbar zu spät.

Noch bevor der Experte zum Beseitigen kommen konnte, waren die Raupen auf den Boden und über die Gegenstände (Decken, Rucksäcke etc.) der Familie gekrochen. "Die Raupen waren dann auch in dem Kinderbereich auf den Teppichen draußen. Dann hatte ich echt einen Breakdown. Die Hühner waren auch total aufgebracht. Es ist für sie ja auch gefährlich", erzählt die Auswanderin auf Instagram. Die Familie hatte es sich gerade erst in ihrem neuen Haus gemütlich gemacht.

Familie Kusmagk musste auf ihrem Grundstück hunderte von Nestern entfernen lassen.

Familie Kusmagk musste auf ihrem Grundstück hunderte von Nestern entfernen lassen. Privat

"Die haben es echt in sich"

Da bei den tausenden von Raupen jede Stunde zählte, engagierte sie zusammen mit dem Vermieter einen seiner Bekannten, der sich direkt dran machte, die Plage zusammen mit einem Freund zu beseitigen, inklusive Kran und Laster. "Gott sei Dank sind nun alle Nester beseitigt worden. Die ganzen Raupen sind wirklich ungebremst auf unser Haus zugelaufen und es war nicht so einfach, schnell jemanden zu finden", so Kusmagk zur MZ am Telefon.

Nur mit Kran kamen die Experten an alle Nester heran.

Nur mit Kran kamen die Experten an alle Nester heran. Privat

"Ich hatte in Potsdam schon einmal von den Raupen gehört, da wurden teilweise Parks gesperrt. Ich dachte immer, das ist vielleicht ein bisschen übertrieben. Jetzt musste ich aber selber feststellen, die haben es echt in sich", so die Mutter von drei Kindern, die, nachdem einige Familienmitglieder über Juckreiz geklagt hatten, zunächst erst dachte, ihre Hühner hätten vielleicht Flöhe.

Freude über Regen

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"Wir freuen uns sehr, dass es heute regnet. Gestern haben wir alle Teppiche, die wir draußen haben, abgesaugt. Wir hoffen, dass damit auch die letzten Härchen weggehen. Wir sitzen immer noch mit riesigen Wäschebergen hier, die alle noch gewaschen werden müssen", so Janni Kusmagk zur MZ.

Ob auf Wander- und Gehwegen, Spielplätzen, in Parks oder Gärten: Vor allem im Frühjahr sind die lästigen Prozessionsspinner-Raupen auf Mallorca auf Wanderschaft. Derzeit ­klettern sie inselweit wieder aus ihren Nestern in den Kronen der Aleppo-Kiefern und ­kriechen gen Boden. So manchem Passanten fallen sie auch deshalb auf, da sie sich gern zu langen Ketten oder „Prozessionen" aneinanderreihen - daher auch ihr Name. Durch den Wind lösen sich die feinen Härchen der Raupen. Wer dann mit ihnen in Kontakt kommt, klagt oft wenig später über starken Juckreiz, Pickelchen, geschwol­lene und gereizte Augen, einen geschwollenen Mund und in ganz schweren Fällen Atemnot und Unwohlsein.