In dem rot-gelben Fernbus der Linie 301 ist es am Morgen des 18. Novembers auf dem Weg zum Dijous Bo in Inca noch vergleichsweise leer. Die ersten größeren Menschenansammlungen finden sich dann auf der Allee Gran Via Colom stadteinwärts. Hier stellen die lokalen Geschäfte auf den heute gesperrten Straßen ihre Ware aus. Pünktlich zur kalten Jahreszeit werden Holzscheite für den Kamin angeboten. Doch wer den Sommer nicht enden lassen will, kann sich auch einen vorgefertigten Pool kaufen.

Auf dem Gran Via Colom in Inca gibt es ganze Pools zu kaufen Felicia Holtkamp

Richtig voll wird es dann in der schmalen Fußgängerzone Incas. Zwar wurde die Messe auf neun Kilometer verteilt, um Menschenansammlungen zu vermeiden, doch die Besucherinnen und Besucher drängen sich dennoch dicht an dicht. Obwohl keine offizielle Maskenpflicht herrscht, tragen die meisten Schaulustigen eine "mascarilla".

Die vielen kleinen und großen Stände könnten unterschiedlicher nicht sein und füllen die Stadt mit Farben, Gerüchen, Stimmengewirr. Ein Stand für Käsespezialitäten steht neben einem Kunsthandwerker, daneben gibt es wiederum eine Bude für allerlei Süßigkeiten, und ein weiterer Stand verkauft mallorquinische Gebäckspezialitäten.

Die wenigen Deutschen auf dem Markt lassen sich schnell ausfindig machen, denn die staunen noch mehr als alle anderen Anwesenden. "Der Markt ist deutlich mehr auf Spanier und Mallorquiner ausgelegt als auf internationale Gäste", stellt ein deutsches Ehepaar fest. "Das Angebot ist ein ganz anderes als bei den Märkten im Sommer."

Menschen drängen sich dicht an dich durch die schmalen Gassen Incas Felicia Holtkamp

Von einem Grill weht der Geruch brutzelnden Fleisches herüber, wenige Meter später riecht es nach gebrannten Mandeln und anderen frisch gerösteten Nüssen. In den ohnehin schon engen Gassen drängt sich eine Gruppe Dudelsackspieler durch die Menge, begleitet von traditionell gekleideten Mallorquinerinnen und Mallorquinern, und erfüllt die Innenstadt mit Musik.

Einer der Hauptanziehungspunkte des Dijous Bo ist wie jedes Jahr die Plaça del Bestiar. Dort sind Hühner, Kaninchen, Truthähne, Pferde, Schweine und Hunde in Käfigen und Ställen zu begutachten. Die scheinen sich nicht daran zu stören, wie die Tiere hier eingesperrt sind, für die Deutschen ist es ein Grund zum Schlucken. "Die Landwirtschaftsausstellung ist schon was anderes, als man es aus Deutschland kennt", meint ein Besucher.

An der Plaça del Bestiar wird heute auch der diesjährige Gewinner des schönsten und dicksten 'porc negre mallorquí' bekannt gegeben. Insgesamt haben 20 Zuchtbetriebe von Mallorca an dem Wettbewerb mit den inseltypischen schwarzen Schweinen teilgenommen und 34 Tiere zum Dijous Bo mitgebracht.

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"Regionale Angebote findet man hier sehr viele", bemerkt eine deutsche Touristin, die besonders angetan vom Stand mit den vielen unterschiedlichen Olivensorten war. "Und wir sind froh, dass wir unsere Enkel nicht dabei haben, die würden die Süßigkeitenstände plündern!“

Für vier Euro kann eine 250 Gramm Süßigkeitentüte selbst erstellt werden Felicia Holtkamp