Der Hochstapler und Millionenbetrüger von Mallorca, José Luis Rodríguez Toubes, besser bekannt als "Luisito", ist nach fünf Jahren im Gefängnis wieder auf freiem Fuß. Der mittlerweile 31-Jährige hatte für einen Skandal gesorgt, als er im Jahr 2011 ein reiches Ehepaar in Llucmajor davon überzeugte, ihm 15 Fincas im Wert von 39 Millionen Euro zu überschreiben.

Hilfe beim Kauf eines Herrenhauses

Er hatte ihnen weisgemacht, dass er ihnen beim Kauf eines alten Herrenhauses in s'Estanyol behilflich sein könne. Das Ehepaar vertraute dem Enkel ihres langjährigen Hausarztes, der gerne Zeit mit ihnen verbrachte und weltgewandt auftrat. Als das Paar nicht das notwendige Geld für den Kauf zusammenbringen konnte, überschrieben Sie Luisito ihre Grundstücke als Sicherheit gegenüber der Bank.

Luisito sah kein Problem darin, sich die Immobilien zu eigen zu machen: "Eines Tages erzählten sie mir, dass sie keine Kinder hätten und dass sie ihren Nachlass jemandem aus der gleichen sozialen Schicht wie sie vermachen wollten." Der Schwindel flog auf, als das Ehepaar das Herrenhaus in S'Estanyol besuchen wollte und mitgeteilt bekamen, dass sie Opfer eines Betrugs geworden waren.

Nicht das einzige Vergehen

Doch das war nicht das einzige Vergehen des jungen Mannes aus reichem Hause, der gerne auf Social Media und im Fernsehen mit seinem sorglosen, extravaganten Lebensstil prahlte - und auch ab und zu für Magazine modelte. Während eines längeren Aufenthalts in Madrid soll er zwei Damen fortgeschrittenen Alters mit adeliger Herkunft erst bezirzt, und dann beraubt haben. Eine 54-Jährige behauptet, dass der junge Mann ihr, nachdem er sich bei ihr eingenistet habe, Schmuck im Wert von 120.000 Euro gestohlen habe.

Eine weitere Frau, mit der er angeblich ebenfalls zeitweise zusammenlebte, soll er um Möbel und Schmuck im Wert von 150.000 Euro erleichtert haben. Luisito sagte damals dem Magazin „Vanity Fair", dass er bei ihnen gewohnt habe, weil sie das so gewollt hätten. Und beleidigte sie obendrein: „Sie sind nichts wert." Einem Juwelier soll er darüber hinaus eine halbe Million Euro für Uhren und Schmuck­stücke schulden, die er dem Vernehmen nach in Palma de Mallorca für weniger Geld verhökerte.

Zu sieben Jahren Haft verurteilt

Im Jahr 2015 war dann erstmal Schluss mit der Betrügerkarriere. Das Oberlandesgericht der Balearen verurteilte ihn zu sieben Jahren Haft. Zudem musste er das betrogene Ehepaar aus Llucmajor mit 389.154 Euro entschädigen. Die Vertäge, die ihn zum Besitzer der Immobilien machten, wurden für nichtig erklärt. Ein Jahr später bestätigte der Oberste Spanische Gerichtshof das Urteil. Luisito verschwand damals für ein paar Tage, stellte sich aber noch rechtzeitig zum Haftantritt den Behörden.

Die Strafe saß er standesgemäß ab: Er entschied sich für das Gefängnis Mas d'Enric in Tarragona, eine der modernsten Haftanstalten Europas, das unter anderem über ein olympisches Schwimmbecken verfügt. Jetzt wurde er nach Informationen der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" auf Bewährung entlassen. /pss