Ein Brand in der ehemaligen Textilfabrik Fàbrica Nova in Sóller auf Mallorca hat Mitte vergangener Woche die Einsatzkräfte der Feuerwehr auf Trab gehalten – und gleichzeitig eine Diskussion um die seit Jahren andauernden Missstände in dem Komplex neu entfacht.

Wie die Rettungskräfte berichten, war das Feuer in einem der Nebengebäude auf dem Gelände ausgebrochen. Experten gehen davon aus, dass Brandstifter am Werk waren – schließlich ist auf dem Fabrikgelände seit Jahren kein Strom, der einen Kurzschluss hätte auslösen können. Mit dem Feuer wurde nun die Aufmerksamkeit erneut auf den ohnehin maroden Zustand des historisch wertvollen Gebäudes gelenkt, das vom Inselrat schon vor Jahren zum Kulturgut erklärt worden war und Auflagen zum Schutz unterliegt.

Schon im Februar wurden Eigentümer ermahnt

Unter anderem hatte die Inselbehörde im Februar angeordnet, dass sich die Eigentümerfamilie um die strukturelle Instandhaltung der Immobilie kümmern müsse. Geschehen ist seitdem nichts. Stattdessen verfällt die seit dem Jahr 1971 geschlossene Fabrik immer weiter. Vor allem die im Jahr 1920 ohne Genehmigung angebauten Nebengebäude waren schon vor dem Brand MZ-Informationen zufolge in „ruinösem Zustand“.

Immer wieder hatte es Bestrebungen gegeben, das Gelände in die öffentliche Hand zu geben. Unter anderem war auch überlegt worden, hier ein Textilmuseum einzurichten, da sich im Hauptgebäude ohnehin noch seltene Textilmaschinen befinden. Letztlich waren Gemeinde und Inselrat die Kosten zu hoch.