Tödlicher Sprung von der Klippe

Die Saison hat noch gar nicht richtig angefangen, da kommt es auf Mallorca wieder zu Todesstürzen aus Leichtsinn. Am 12. Mai um 8.30 Uhr stürzt ein britischer Urlauber aus dem siebten Stock eines Hotels in Magaluf, als er in einem offenbar verwirrten Zustand auf einem Balkon herumklettert.

Die Inselgruppe Malgrats Marlene Weyerer

Nur wenige Stunden später der zweite Fall. Ein 31-jähriger Niederländer springt auf den Malgrats-Inseln vor Santa Ponça von einem 25 Meter hohen Felsen. Doch statt im Wasser zu landen, prallt er auf einen Felsen und versinkt leblos im Meer. Seine Lebensgefährtin, die mit dem gemeinsamen kleinen Sohn in einem Boot sitzt, überträgt den Sprung live im Internet.

Ein Buckelwal, gefangen in einem Netz

Passagiere eines Ausflugsbootes entdecken am 20.5. einen Buckelwal drei Seemeilen vor der Punta de n'Amer in Porto Cristo. Er ist komplett in ein Treibnetz gewickelt, kann kaum auftauchen, um zu atmen. Der Bootsführer alarmiert eine nahe Tauchschule und die Experten des Roten Kreuzes. In mühevoller und gefährlicher Arbeit schneiden vier Taucher erst das Maul frei und arbeiten sich in hunderten Schnitten den Körper entlang weiter. Am Anfang ist das Tier nervös, aber schnell scheint es zu begreifen, was die Retter vorhaben.

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Taucher befreien einen Buckelwal aus einem Treibnetz vor Porto Cristo auf Mallorca

Der Fotograf Pedro Riera hält die Rettungsaktion in eindrucksvollen Bildern fest. Nach einer Stunde sind die Taucher fertig. Der Wal schwimmt stark geschwächt ins offene Meer hinaus. Doch es gibt kein Happy End: Sechs Tage später stirbt der Wal vor der Küste von Valencia.

Zwei Urlauber sterben durch Blitzeinschlag

Einer der Verunglückten wird vor den Augen der Strandbesucher abtransportiert. CATI CLADERA

Das Gewitter dauert nur wenige Minuten, aber die Auswirkungen sind verheerend. Am 8. September befinden sich zahlreiche Badegäste gegen 16 Uhr an der Cala Mesquida im Nordosten von Mallorca. Vom Meer her ziehen plötzlich Wolken auf. Die Rettungsschwimmer holen die Badegäste aus dem Wasser. Doch dann schlägt ein Blitz ein. Ein 65-jähriger Schweizer wird am Kopf getroffen. Die elektrische Ladung durchquert den Körper, prallt auf dem Boden ab und trifft rund 15 Meter weiter einen 51 Jahre alten Deutschen. Die beiden Urlauber sterben am Ort des Geschehens. Die Angehörigen müssen das Unglück mit ansehen. Kurz darauf verzieht sich das Gewitter. Als die Leichname geborgen werden, scheint schon wieder die Sonne.

Tod auf der Autobahn

Es ist 22.30 Uhr am 8. Oktober. Ein 20-jähriger Urlauber aus Deutschland ist nur mit Badehose und Schlappen bekleidet. Auf Höhe des Kilometers 11 legt er sich auf die Flughafen-Autobahn. Ein Renault kann nicht mehr bremsen. Der junge Mann wird tödlich verletzt. Bis heute ist ungeklärt, wie es zu dem Unglück kommen konnte. Denn der Urlauber ist eigentlich in einem Hotel in Cala Ratjada untergebracht. Für die Nacht war er mit einem Freund an den Ballermann gezongen. Im Laufe des Abends verlieren sie sich aus den Augen. Was suchte der junge Mann in der Nähe des kleinen Ortes Es Pil·larí, weit entfernt vom Trubel der Playa? Es ist nicht das erste Mal, dass ein solches Unglück geschieht. Seit 2010 sind in der Nähe des Unglücksorts fünf weitere Urlauber zu Tode gekommen.

Zwei junge Männer sterben beim Canyoning

Die drei Freunde vor dem tragischen Ausflug. DM

Eine Frau und zwei Männer machen sich am 28.11. zu einem Canyoning-Ausflug im Wildbach l'Assarell in der Gemeinde Pollença auf. Der Wetterdienst hat Warnstufe Gelb wegen Regens ausgerufen, doch der Wildbach gilt als vergleichsweise ungefährlich. Am Nachmittag werden die drei Sportler von den Wassermassen überrascht. Der Streckenabschnitt ist eng und an beiden Seiten von hohen Felswände eingekesselt. Die junge Frau entkommt, aber die beiden Männer haben keine Chance. Ein Mitglied der Bergrettung der Guardia Civil entlastet die drei jungen Leute vom Vorwurf des Leichtsinns. "Sie hatten sehr viel Pech."