Mallorca Zeitung

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Gemeinde auf Mallorca kauft Grundstück mit prähistorischem Talaiot – und hat damit große Pläne

Die Gemeinde auf Mallorca möchte rund um das Bauwerk Ausgrabungen durchführen und dort ein Interpretationszentrum einrichten

Der quadratische Talaiot de sa Cova de sa Nineta auf dem Gebiet von Son Serra. DM

Das Rathaus von Santa Margalida steht kurz vor dem Abschluss zweier Immobiliengeschäfte, die das historische Erbe der Gemeinde erweitern werden. Zum einen geht es um das Grundstück, auf dem sich der auf einem quadratischen Grundriss erbaute Talaiot de sa Cova de sa Nineta in Son Serra de Marina befindet. Zum anderen steht sie in Verhandlungen über den Kauf der alten Marès-Steinbrüche von Vernissa, die zwischen Santa Margalida und Can Picafort liegen.

Im ersten Fall ist der Prozess des Erwerbs schon weit fortgeschritten. Die Gemeinde wird das gesamte Grundstück mit einer Ausdehnung von etwa 30.000 Quadratmetern kaufen. Der Preis dafür soll etwa 3,60 pro Quadratmeter betragen, so dass sich der Gesamtbetrag laut dem Bürgermeister von Santa Margalida, Joan Monjo, auf etwa 108.000 Euro belaufen könnte. 

Ein Teil des Komplexes ist unerforscht

Das betreffende Landgut wird von der Landstraße MA-12 durchzogen, die Can Picafort mit Artà verbindet. Der prähistorische Turmbau ist gut sichtbar und befindet sich in einem guten Erhaltungszustand.

Der Plan sieht vor, dort ein historisches Interpretationszentrum einzurichten und Ausgrabungskampagnen zu fördern. Sie sollen die Überreste der talaiotischen Siedlung in diesem Gebiet ans Licht bringen, von denen der Talaiot de sa Cova de sa Nineta der sichtbarste Teil ist. Ein anderer Teil des Komplexes ist noch unerforscht. Mit den geplanten Maßnahmen will Santa Margalida das gesamte Gebiet aufwerten, das dann öffentliches Eigentum sein wird.

Der Talaiot von Son Serra wurde in den späten 1960er Jahren teilweise restauriert, weshalb die Steine heute scheinbar perfekt ausgerichtet sind, da einige von ihnen aus der heutigen Zeit sind und zur Verstärkung der Struktur eingesetzt wurden. Ein Teil des Kulturerbes ging beim Bau der Straße verloren, die nur wenige Meter entfernt vorbeiführt.

Altes Handwerk des Marès-Abbaus

Auch die alten Marès-Steinbrüche von Vernissa gehören wohl bald zum historischen Erbe der Gemeinde. DM

Andererseits hat das Rathaus auch eine Vereinbarung mit dem Eigentümer des Anwesens getroffen, auf dem sich die alten Steinbrüche von Vernissa befinden. Allerdings hat der Bürgermeister erklärt, dass es in diesem Fall kompliziert sein werde, den Vertrag in den nächsten Wochen zu unterzeichnen. Das Grundstück, das die Gemeinde interessiert, hat eine Fläche von etwa 50.000 Quadratmetern und könnte für einen Betrag zwischen 170.000 und 180.000 Euro verkauft werden.

Zu einem späteren Zeitpunkt ist auch hier ein Projekt geplant: Die stillgelegten Steinbrüche sollen in ein Zentrum umgewandelt werden, das Besuchern das alte Handwerk des Marès-Abbaus vermittelt. /bro

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