Pollença hat den Baum für die Feier zu Sant Antoni am 17. Januar ausgewählt. Traditionell klettern in dem Ort im Norden Mallorcas junge Wagemutige am Ehrentag des Heiligen den Stamm hoch. Der 24 Meter hohe Baum, den die Dorfbewohner am Mittwoch (11.1.) in der Finca Ternelles gefällt haben, wird dafür erst einmal präpariert: Äste und sonstige Kletterhilfen werden entfernt, dabei wird der Baum auf etwa 21 Meter schrumpfen. Dann wird der Stamm eingeseift.
Beim traditionellen Baumfällen durften zum ersten Mal auch Dorfbewohner zusehen, die nicht in der Organisation von Sant Antoni involviert sind. Die Plätze dazu waren unter allen Bewerbungen ausgelost worden, nachdem die Partei Podem Pollença darum gebeten hatte, die Tradition der gesamten Bevölkerung zugänglich zu machen. Die Zuschauer kamen dabei diesmal voll auf ihre Kosten. Denn der erste Baum, der gefällt wurde, zerbrach am Boden und konnte damit nicht verwendet werden. Erst beim zweiten Versuch wurde der endgültige Sant-Antoni-Baum gefällt.
Am 17. Januar wird der Stamm bei der Finca abgeholt und feierlich ins Dorf getragen. Zum Schutz der Natur sind beim Transport in diesem Jahr Feuerwerk und Pyrotechnik verboten. Außerdem sollen die Dorfbewohner auf den markierten Wegen bleiben und starken Lärm vermeiden. Rauchen und Feuer sind aufgrund der Waldbrandgefahr sowieso verboten, ebenso ist es untersagt, Wildtiere einzufangen oder zu verletzen.
Auch in Port de Pollença zerbrach der erste Baum
Erst in Pollença selbst dürfen kleinere Knaller verwendet werden. Der Stamm wird auf der Plaça Vella aufgestellt und dann beginnt nach zwei Jahren Corona-Pause endlich wieder das lang erwartete Kraxeln. Die Feier endet nicht, bevor es zumindest ein junger Dorfbewohner geschafft hat, hochzuklettern. Früher wartete oben in einem Korb ein lebendiger Hahn auf den Gewinner. Aus Tierschutzgründen gibt es inzwischen allerdings nur noch viel Ehre für denjenigen, der die Kiefer bezwingt.
Am Montag (9.1.) war bereits der Baum für das Kieferkraxeln in Port de Pollença in der Finca Formentor gefällt worden. Auch hier brach der erste Baum entzwei. Die nun ausgewählte Kiefer hat eine Höhe von 20,5 Metern.
Auch beim Kieferkraxeln selbst kommt es immer wieder zu Zwischenfällen. So zerbrach der Baum im Jahr 2018 beim Aufstellen in Pollença bei einer Höhe von 15 Metern. Da es allerdings bereits 23 Uhr war, entschied man sich dagegen, einen neuen Baum zu besorgen. /mwp