Papst Franziskus hat am Donnerstag (23.2.) Francisca Alcover aus Sóller im Nordwesten von Mallorca zur "ehrwürdigen Dienerin Gottes" erklärt. Dieser Ehrentitel wird in der katholischen Kirche an verstorbene Gläubige vergeben, bei denen ein sogenannter "heroischer Tugendgrad" nachgewiesen werden konnte. Es ist der erste Schritt im Verfahren einer Heiligsprechung.

Alcover wurde am 19. Oktober 1912 in Sóller geboren. Bis zu ihrem 18. Lebensjahr besuchte sie die Schule Escolàpies, "die ihr Leben zutiefst prägte", wie es in der vom Vatikan vorgelegten Biografie heißt. Später schrieb sie Gedichte und Zeitungsartikel, in denen sie ihre Religiösität zum Ausdruck brachte. Sie lehrte Frauen aus der Arbeiterklasse das Schreiben, war Präsidentin des Vereins Acción Católica und war bekannt für ihr aufopferungsvolles und intensives soziales Engagement.

Früher Tod durch Hirntumor

Ab 1946 widmete sie sich der Pflege ihrer Eltern, kümmerte sich auch weiterhin um andere Alte und Kranke. Zeitgleich arbeitete sie, um die Familie über Wasser zu halten. Und sie fuhr fort mit ihren Bemühungen, den katholischen Glauben unter jungen Menschen weiterzutragen. 1951 traten die ersten Symptome eines Hirntumors auf, der sie bis zu ihrem frühen Tod im Jahr 1954 schrittweise ihrer Bewegungsfähigkeit und ihres Sehvermögens beraubte.

Der Papst unterzeichnete das Dekret, das Alcover zur "ehrwürdigen Dienerin Gottes" erklärt, nach einer Audienz mit Kardinal Marcello Semeraro, dem Präfekten der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse. Damit beginnt nun der lange Weg zur Heiligsprechung.

Zur Heiligsprechung braucht es zwei Wunder

Zuerst muss Alcover zur Seligen ernannt werden. Dafür muss ein Wunder nachgewiesen werden, das durch die Anrufung von Alcover bewirkt wurde. Für die Heiligsprechung braucht es ein zweites Wunder nach der Seligsprechung, das der Vatikan als solches anerkennt.

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Francisca Alcover, die in ihrer Gemeinde schon jetzt wie eine Heilige verehrt wird und nach der eine Straße im Ort benannt ist, darf nun offiziell in Gebeten und Gottesdiensten der Ortskirche genannt und von den Gläubigen öffentlich um Fürbitte angerufen werden. Mallorcas Bischof Sebastià Taltavull wird das päpstliche Dekret demnächst der Ortskirche in Sóller überreichen. Bei dieser religiösen Feier werden viele Gläubige erwartet. /mwp