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TV-Tipp: ZDF-Doku beschäftigt sich auch mit Gruppenvergewaltigung auf Mallorca

Massive sexuelle Gewalt – ausgeübt von mehreren Männern an ein und derselben Frau. Der Film "Trauma Gruppenvergewaltigung" geht sechs Fällen nach

Nachgestellte Szene: Ein zwölfjähriges Mädchen wird in Wien monatelang von mehreren Jungen missbraucht.

Nachgestellte Szene: Ein zwölfjähriges Mädchen wird in Wien monatelang von mehreren Jungen missbraucht. / © ZDF/Dino von Wintersdorff / Eco Media TV

Redaktion MZ

Redaktion MZ

Es war ein Fall, der auch jenseits der Insel für Aufsehen und Entsetzen sorgte: Eine Gruppe junger deutscher Urlauber soll im Juli 2023 in einem Hotel an der Playa de Palma eine 18-jährige Deutsche sexuell genötigt haben. Die mutmaßliche Gruppenvergewaltigung ist nun auch Gegenstand einer ZDF-Dokumentation. Der Film gehört zu einer zweiteiligen Reihe namens "Ein Opfer, viele Täter" und hat an diesem Freitag, 22 Uhr auf ZDFInfo Premiere. Zudem ist er in der Mediathek abrufbar.

Zu Wort kommt in dem zweiten Teil "Trauma Gruppenvergewaltigung" (FSK 16) auch MZ-Chefredakteur Ciro Krauthausen, der wiederholt über den Fall berichtete. Die Beschuldigten streiten die Vorwürfe ab, zu einem Gerichtsverfahren ist es immer noch nicht gekommen.

Durch Gruppendynamik zu Vergewaltigern

Das Geschehen auf Mallorca ist dabei nur einer von sechs Fällen, mit denen sich die Filmemacherinnen Edith Dietrich und Birgit Bonk beschäftigen. Der 90-minütige Film zeige, wie Männer durch Gruppendynamiken zu Vergewaltigern werden und Opfer und Familien mit Scham und Angst kämpfen, heißt es in einer Pressemitteilung.

In einem der geschilderten Fälle war ein zwölfjähriges Mädchen in Wien monatelang von 17 Jungen missbraucht und erpresst worden. Aus Scham und Angst schwieg sie sehr lange. Während das Mädchen ein schweres Trauma erlitt, lachten die Täter sie später vor Gericht aus.

Relativ selten, aber stark beachtet

Gruppenvergewaltigungen seien dabei im Vergleich zu anderen Formen sexualisierter Gewalt relativ selten, heißt es in der Programmankündigung. Oft passierten die Taten spontan, verübt von jungen, mitunter betrunkenen Männern. Dennoch führe die mediale Berichterstattung über Gruppenvergewaltigungen oftmals zu einer starken öffentlichen Empörung, die in der Gesellschaft den Eindruck erweckt, derartige Straftaten seien allgegenwärtig.

Gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen, Juristinnen, Journalisten, Psychiatern und Psychologinnen gehe die Dokumentation den Ursachen und der Wirkung für Betroffene und für unsere Gesellschaft auf den Grund.

Der erste Teil der Reihe war dem Fall der Französin Gisèle Pelicot gewidmet, die über Jahre hinweg von ihrem Mann betäubt und von Dutzenden Männern vergewaltigt worden war. Auch "Der Fall Gisèle Pelicot" (60 min) von Farrah Youbi und Stéphane Bouchet ist in der ZDF-Mediathek abrufbar.

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