Ein Fang der Superlative: Kapitän Vincent Riera hat einen 348 Kilo schweren Blauflossen-Thunfisch vor der Nordküste von Mallorca gefangen. Das Exemplar der Art, die auch als Roter Thun bekannt ist, wurde markiert und wieder in die Freiheit entlassen. "Der Fang ist insofern etwas Besonderes, weil das durchschnittliche Gewicht der mallorquinischen Thunfische bei rund hundert Kilo liegt", heißt es bei dem Unternehmen "Fishing in Mallorca", das Vincent Riera zusammen mit seinem Bruder Toni Riera betreibt. "Somit ist dieser 348-Kilo-Thun der größte, der je vor Mallorca mit Rute und Rolle gefangen werden konnte."

Der Fang gelang dem erfahrenen und lizenzierten Kapitän am 17. Mai. Das Meer nördlich von Mallorca ist Fortpflanzungsort der geschlechtsreifen Atlantischen sowie der Mallorquinischen Blauflossen-Thunfische - hier gibt es eine Unterart, die das ganze Jahr über bleibt. "Diesen Ort gilt es zu schützen, da er für den Blauflossen-Thunfisch einer der wichtigsten Refugien weltweit ist."

In der Regel kommen laut dem Unternehmen einmal jährlich große Atlantische Thune in den Norden Mallorcas. Aber einen so großen hätten selbst die zwei erfahrenen Kapitäne noch nie gefangen. Die beiden Brüder markieren pro Saison und Boot über hundert Blauflossen-Thune und arbeiten eng mit US-Meeresbiologen zusammen, um Wachstum, Wanderwege und Population der Thune zu studieren. Arten wie der Rote Thun oder Schwertfische werden wegen der strengen Quotenregelungen wieder ins Meer gesetzt, auf dem Teller landen dagegen nach den Ausfahrten Goldmakrelen, der weiße Thun oder Grundfische wie Drachenkopf und Petersfisch.

Der Rote Thunfisch ist akut von der Überfischung bedroht. Wäre der Fang der Tiere mittels Quoten nicht rechtzeitig eingeschränkt worden, wäre die Art ausgestorben. Laut Studien gibt es heute im Mittelmeer und im Ostatlantik nur noch etwa sechs Prozent der ursprünglich vorhandenen Bestände. Das Unternehmen der Riera-Brüder hänge stark von dem Überleben und der Erholung der Bestände des Blauflossen-Thuns ab, heißt es. Man tue daher alles, um diesen "außergewöhnlichen Torpedo der Meere" zu schützen. /ff