Wochentags fahren die Landwirte mit ihren Fahrzeugen auf die Waage. Sie liefern Johannisbrot, Mandeln und Oliven ab. In der Kooperative „Grup fruits secs" werden die Feldfrüchte von Mitgliedern und Nichtmitgliedern verarbeitet, in der tafona wird Öl gepresst. Besonders am Wochenende nutzen die Waage die Kunden der gegenüberliegenden Gärtnerei - sie gehört ebenfalls zur Kooperative - und kaufen Feuerholz ein. Oder sie tauschen hier, sogar am Sonntagmorgen, ihre bombonas de butano, ihre Gasflaschen um.

Bezahlt wird in der Gärtnerei, wo auch das in der Kooperative gepresste Olivenöl zu kaufen ist. Neun Mitarbeiter beraten Gartenamateure und Profis. Jetzt im Herbst, wenn Obst- oder Mandelbäume ihre Blätter fallen lassen und Tomaten sowie Auberginen geerntet sind, ist die Vergabe von Nährstoffen angesagt. Wobei die Profis sowohl auf den konventionellen als auch auf den Bioanbau eingestellt sind. Es gibt hier auch hochwertiges Inselwerkzeug, Folien für Gewächshäuser, Mittel gegen Unkraut oder Frost sowie Sichtschutz aus Schilfrohr und anderen Materialien.

Im Gewächshaus sind niedrige, blühende Ziersträucher und aromatische Kräuter ausgestellt, Baumschulen vom spanischen Festland liefern die Gewächse. Draußen lagern Substrate, unter anderem „Tierra mallorquina", eine Pflanzenerde, die ohne Torf auf der Insel hergestellt wird. Im Frühjahr und Herbst gibt es Setzlinge für Gemüsegärten. Ein Teil der Ausstellung im Freien ist den Zierbäumen gewidmet. Unter vielen anderen stehen hier, mit einer Höhe von über zwei Metern, der ­Zürgelbaum (Celtis australis bot., almez span., lledroner kat.) oder der Peruanische Pfefferbaum (Schinus molle bot., pimentero falso span., pebrer bord kat.).

Wie im Weinort Binissalem zu erwarten, sind in der Gärtnerei die wichtigsten Rebsorten zu kaufen. Aber auch sehr junge Olivenbäume, die jetzt im Herbst bereits Früchte tragen. Es gibt stattliche Exemplare mit fünf Zentimeter dicken Stämmen und symmetrischen Kronen ebenso wie uralte olivos, die zur Zierde für Gärten bestimmt sind.

Mit neuen Sorten reagiert man dagegen auf die Xylella-Krise der Mandelbäume: Die Neuzüchtungen Masbovera, Marta oder Glorieta haben sich als resistent gegen das Feuerbakterium erwiesen. Sind die Bäume eines Landwirts befallen, hilft die Kooperative bei der Beantragung der Subventionen beim Landwirtschaftsministerium der Balearen. „Wir übernehmen dann die Rodung kranker Bäume, zerkleinern sie zu Brennholz, heben Pflanzgruben aus, verlegen Bewässerungssysteme und setzen Jungbäume", sagt Ripoll. Mit den Geldern der Regierung und den Einnahmen aus dem Verkauf von Brennholz könnten die Landwirte die Xylella-Krise ohne finanzielle Verluste plus/minus null überstehen.

Information:

Grup fruits secs

Carretera Palma-Inca, km 23,4,

Tel.: 971-88 65 88

Mo.-Fr. 8-19 Uhr, Sa. und So. 9-13 Uhr

www.grupfruitssecs.cat