Wer bereitet auf Mallorca das leckerste vegane Gericht zu? Am Montag (8. April, 16 Uhr) wird im Restaurant Moss (im Hotel Melià Palma Marina) entschieden, welcher Küchenchef sich in dieser Zubereitungsart behaupten kann. Mit dabei sind zum Beispiel Zahira Font (Villa Vegana), Pinxo González (Ses Portes Vermelles) oder Leonardo Simoni (Avocado) - insgesamt drei Männer und fünf Frauen nehmen teil. Organisiert wird der Wettbewerb von der Vereinigung „Vegan Chefs" in Kooperation mit der Kochvereinigung ASCAIB. Im Vorfeld wurden acht Finalisten gekürt, die ihr Gericht am Entscheidungstag zubereiten und vor Publikum (Eintritt frei) und einer Jury präsentieren.

„Vegan Chefs" wurde erst im November letzten Jahres gegründet, als erste spanienweite Gruppierung dieses Koch- und Backstils, der komplett auf tierische Produkte verzichtet. Als Präsidentin, die auch die Idee zur Gründung hatte, fungiert Victòria Frontera (35). Der erste hiesige Wettbewerb dieser Art solle unter anderen zeigen, wie abwechslungsreich die vegane Küche sein kann, „denn das ist nicht nur einfach Gemüse vom Grill."

Victòria Frontera hat Köchin gelernt und wurde im Alter von 20 Jahren Vegetarierin. Aber: „Vor 15 Jahren gab es noch nicht so viele Arbeitsmöglichkeiten für vegetarische Köchinnen, also sattelte ich um, ging in den Verkauf und wurde später Ausbilderin für andere Verkäufer", sagt die aus Inca stammende Mallorquinerin. Vor rund sechs Jahren entschloss sie sich, Veganerin zu werden. „Der Schritt motivierte mich, erneut mit dem Kochen anzufangen." Zusammen mit ihrem Mann, dem Argentinier Gaston Tarque, eröffnete sie das Restaurant Acai in Inca. Auch er ist Koch und lebt vegan.

Das Restaurant ist mittlerweile geschlossen, funktioniert aber weiterhin als Vorbereitungsküche für Fronteras Events und Catering-Aufträge, die beiden sind mit einem Foodtruck unterwegs. Im ehemaligen Acai halten sie Workshops für Interessierte, aber auch Profi-Köche können hier ihr Wissen zur veganen Küche erweitern. „Viele Leute denken ja, vegan ist nur eine Einstellung und es passiert nichts, wenn man nicht so ganz perfekt und strikt vegan kocht", sagt Victòria Frontera.

Doch dieser Gedanke ist nicht richtig, denn „wenn ich etwas esse, was nicht wirklich vegan ist und nicht vegan zubereitet wurde, also in Pfannen beispielsweise, in denen zuvor Fleisch oder Fisch gebraten wurde, dann wird mir schlecht. Mein Magen rebelliert, weil er sozusagen kontaminierte Speisen nicht mehr vertragen kann", so die Köchin. Natürlich würde all jenen, die sich nur partiell vegan ernähren, nichts passieren, aber das Risiko, unter den Gästen auch 100-prozentige Veganer zu haben, bleibt. Deshalb sei Aufklärung und Ausbildung so wichtig, gerade, wo diese Küche immer mehr Verbreitung findet.

Innerhalb der Vereinigung gibt es verschiedene Strömungen, denn „vegan ist nicht gleich vegan", sagt Victòria Frontera. Manche sind sehr streng und eher auf roh-vegan ausgerichtet, manche mögen künstlich hergestellte vegane Ersatzprodukte, manche sind rein natürlich unterwegs. „Ich persönlich mag nicht so sehr die Kunst-Produkte aus dem Labor", sagt sie. Durchaus in Ordnung sei allerdings ein veganer Variat (Tapas-Mix, Anm. d. Red.). Als waschechte Mallorquinerin liebe sie die hiesigen Speisen und da seien solche kleinen „Fälschungen" ganz hilfreich.

Tipp: Freitag, 5. April (17-20 Uhr), gibt Victòria Frontera den Kurs „Einführung in die vegane Küche" inklusive Verkostung. Ort: Cafetería-Bar Bon Bon, C/. Blanquerna, 40, Palma. Preis: 40 Euro.

Information:

Wachsende Bewegung

Vegan Chefs, Kontakt Victòria Frontera, Tel.: 661-94 10 46 FB: Vegan Chefs IB. Kochwettbewerb am 8. April im

Restaurant Moss, Avda. de Gabriel Roca, 29, Palma.