Seit einem halben Jahr arbeitet Cäcilia ­Cartellieri an einem ehrgeizigen Projekt: Sie hat vom 24. bis zum 28. Oktober 30 Referenten nach Artà im Nordwesten von Mallorca ins Theater zum ersten Symposium der Heilkunst geladen, darunter Ärzte, Musiker und Heilpraktiker. Ziel des Treffens ist ein fachlicher Austausch, es können aber auch viele ­Seminare besucht werden. Alle Veranstaltungen werden ins Deutsche übersetzt.

Vom Wissen zum Heilen

Neben Vorträgen und Workshops bieten die meisten Referenten die Möglichkeit für Einzelsitzungen an, darunter auch Massagen. Dafür stellt das Theater in Artà neben dem großen Vortragssaal einen Extraraum bereit. Zum ­Einstieg wird am Mittwochabend in der Cafeteria des Theaters ein Dokumentarfilm über tibetische Medizin gezeigt: „Das Wissen vom Heilen" von Franz Reichle ist der erste um­fassende Dokumentarfilm über das hoch ent­wickelte System der tibetischen Medizin. Der Klangtherapeut Stefano Guasconi gibt zu dem auf Deutsch mit spanischen Untertiteln ­gezeigten Film eine Einführung mit tibetischen Klangschalen (Uhrzeiten und Kosten siehe unten).

Fachlich beginnt der Donnerstagabend ab 21 Uhr mit der Vorstellung der Referenten und einer Einführung in die Alchemie des Heilens von dem Heilpraktiker und Gesundheitsberater Dr. Phil. Rüdiger Müller. Von Freitag bis Montag erfolgen - nur von Pausen unterbrochen - Vorträge und Workshops, zum Beispiel Heilen mit Frequenzen wie Vitalfrequenzen und Wassermatrix, Informationsfeld-Medizin (Prophylaxe und Regeneration auf der Basis der Quantenphysik), akustische Stimulation oder Neurowissenschaften und Wohlbefinden. Auch werden praktische Methoden wie heilendes Handauflegen, Kunsttherapie, ­Familienaufstellung, die Grundlagen der energetischen Heilung, Yoga, Biodanza, Organ­medizin, Klangbalance, Astrologie und Ähn­liches vorgestellt.

Ein Highlight ist sicherlich das Konzert am Freitagabend im Hotel Palacio Sant Salvador. Die Musiker aus der Tradition der altorientalischen Musiktherapie spielen Lieder von der Seidenstraße. Neben heilenden und heiligen Klängen erklingt Poesie des orientalischen Dichters Rumi und zum Höhepunkt ein Sema, der Drehtanz der Derwische.

Weiter geht es Samstagabend mit der Veranstaltung „Die Blume des Lebens", eine festliche Nacht der Kunst und Musik, bei der auch die Heilung eine wichtige Rolle einnimmt. Es soll ein Bogen gespannt werden zwischen Kunst, wie etwa Musik, und Therapie. „Wir singen im Alltag, wenn ein Kind hinfällt, ,heile, heile Segen', wenn es schlafen soll, Wiegenlieder. Wir singen, wenn wir Liebeskummer haben oder ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl und Durchhaltekraft brauchen, sei es beim Wandern oder im politischen Widerstand", sagt Stimmtherapeutin Cäcilia Cartellieri. Der gemeinschaftliche Abend endet mit einem künstlerisch gestalteten Buffet, das in Form von Mandalas angerichtet ist. Zum Ausklang am Montag besteht die Möglichkeit zu einem Ausflug an die Cala Mesquida, um die Arbeit der Pferdetherapeutin Maria del Mar Llul und ihr Coaching mit Pferden kennenzulernen.

Der Ursprung der Idee

Wichtig war Cäcilia Cartellieri, die seit zehn Jahren auf einer 34.000 Quadratmeter großen Finca nahe Artà lebt, dem Ort mit der Veranstaltung etwas zurückzugeben. Die in Stuttgart geborene Globetrotterin hat in verschiedenen Städten in Deutschland, in den USA und Australien gelebt und blickt auf eine langjährige therapeutische und künstlerische Arbeit zurück. In Hamburg baute sie einen eigenen Kulturort in einer alten Kapelle auf und veranstaltete Klezmerfeste und andere Klangprojekte im öffentlichen Raum. Nachdem sie im letzten Jahr zum ersten Mal bei Artàs Poesiewettbewerb Poésart teilnahm, brachte sie zwei Gedichtbände auf Deutsch und Mallorquin heraus. Darunter eine Hommage auf das Leben auf der Insel. „Es ist tatsächlich eine tiefe Liebe zu diesem Ort, der mir Heimat geworden ist, die mich dieses Symposium auf die Beine stellen lässt", so Cäcilia Cartellieri. Ihre Grundidee sei es, „einen fachlichen Austausch auf hohem Niveau mit einer Möglichkeit des unmittelbaren Kennenlernens auch für Laien in einer anregenden Atmosphäre von Kunst und Kultur zu verbinden". Auch Cäcilias Tochter Tatjana Lehmann ist als Traumatherapeutin und erstmals als Kollegin der Mutter dabei.

Ein Drittel der Vortragenden kommt aus Deutschland, Lissabon, Madrid, der Türkei und sogar aus Indien und Venezuela angereist. Zwei Drittel der Referenten leben auf der Insel, „zu vielen habe ich mich durchgefragt, manche sind auf Empfehlung und andere von sich aus auf mich zu gekommen", berichtet die ­Initiatorin. „Bei der Vorbereitung kristalli­sierte sich heraus, dass mir daran liegt, neben der Einladung ausländischer Referenten den auf der Insel und vor allem im Nordosten ­Tätigen eine Plattform zu bieten. Da gibt es so viele, die eine ausgezeichnete Arbeit machen und die Einladung mit großer Dankbarkeit aufgenommen haben, um stärker miteinander in Ver­bindung zu treten." Die Initiatorin hofft natürlich, dass darüber hinaus viele neugierige ­Besucher kommen. Denn schließlich, so sagt sie, sei es „an der Zeit, dass eine bestimmte Qualität von Leben in den Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit tritt".

Zeiten, Preise, Kontakt

Unkostenbeitrag für das gesamte Symposium im Teatre d'Artà, Carrer de Ciutat, 1, Artà: 50 Euro,

Einzeltag: 25 Euro, Einzelveranstaltungen gegen Spende / Film: Mi., 23.10. um 20.30 Uhr, Eintritt frei / Konzert im Hotel Sant Salvador: Fr., 25.10. um 20 Uhr, Eintritt: 12 Euro, orientalische Tapa 2,50 Euro / Die Blume des Lebens: Sa., 26.10. um 19.30 Uhr, Eintritt: 12 Euro, mit Abendessen 23 Euro.

Tickets und weitere Infos unter Tel.: +34 649-80 32 65, E-Mail-Adresse, um sich das komplette Programm zuschicken zu lassen: cecilia.cartellieri@web.de; Facebook: Symposium of Healing Art, Artà