Wer am Samstag (11.1.) Feuer- oder Rauchzeichen von einem der alten Wachtürme (talaies) der Insel aufsteigen sieht, ruft besser nicht die Feuerwehr: Zusammen mit gemeinnützigen Organisationen wie Amnesty International sowie Rathäusern verschiedener Gemeinden Mallorcas organisiert der Inselrat zum vierten Mal die Aktion „Torres, Talaies i Talaiots de la Mediterrània. Un cant pels drets ­humans".

Um 13 Uhr wird zunächst am Turm na Pòpia auf der Felsinsel Dragonera bunter Rauch aufsteigen. Ihm schließen sich die umliegenden Festungen und Wachtürme dann im Dominoprinzip an. An der Aktion nehmen laut Angaben bei Redaktionsschluss 45 ehemalige Festungen und Wachtürme rund um die Küsten Mallorcas und Cabreras teil.

2019 waren erstmals auch Bauten auf Menorca und Ibiza sowie in Marokko und Tunesien vertreten. In diesem Jahr sollen welche in Katalonien, im Libanon und in Palästina hinzukommen. Um 18.30 Uhr wird das Spektakel wiederholt, dann allerdings mit Feuer. Die Aktion soll auf die Tragödie der Flüchtlinge im Mittelmeer hinweisen und als Warnsignal für den schlechten Zustand dienen, in dem sich viele der Türme befinden. Der Inselrat ist dabei, sie zu restaurieren. Die vom 16. bis zum 19. Jahrhundert mit Wachposten besetzten Türme dienten dazu, sich rechtzeitig auf Angriffe, etwa von Piraten, vorzubereiten.