Das Mega-Kaufhaus "El Corte Inglés" gehört zu den prägendsten Gebäuden von Palma de Mallorca. Einheimische und Touristen frönen dem Shoppen auf den zahlreichen Etagen. Im Winter ist die funkelnde Weihnachtsbeleuchtung an der Fassade ein beliebtes Fotomotiv. Am Sonntag (20.9) hat der Gigant am Innenstadtring sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Eine offizielle Feier gab es wegen der derzeitigen Umstände nicht. Die Party soll aber nachgeholt werden.

Am 20. September 1995 öffnete das Kaufhaus seine Türen. Einen Tag zuvor lud das Unternehmen die Vertreter von Mallorcas Institutionen zum Besuch ein. Einkaufen in einer solchen Dimension war bis dahin auf der Insel unbekannt. 78 Millionen Euro (damals noch 13 Milliarden Peseten) ließ sich die Kette die Filiale auf der Insel kosten.

Von den rund 1.300 Mitarbeitern, die das Unternehmen heute auf Mallorca beschäftigt, sind 240 den Weg von der Eröffnung bis zum 25. Geburtstag mitgegangen. Damals lag der Altersschnitt bei 25 Jahren, heute sind die Mitarbeiter im Durchschnitt 43 Jahre alt. 70 Prozent von ihnen sind Frauen, darunter Vanesa González, die in der Filiale an den Avenidas das Sagen hat. Der Chef des Kaufhauses in der Einkaufsstraße Jaume III. isr Francisco Lucas.

Ein langwieriger Prozess

Im Mai 1989 veröffentlichte die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" erstmals die Pläne für den Bau des Kaufhauses. Im Jahr darauf bewilligte das Rathaus die Änderung im städtischen Bebauungsplan, der eigentlich für den Standort Wohnhäuser vorsah. So sah das Viertel vor dem Bau des Kaufhauses aus:

Der Inselrat nickte das Projekt 1993 ab. Im Juni 1993 begannen die Abrissarbeiten, die Baugenehmigung erfolgte im Januar 1994. Den kleinen und mittelständigen Unternehmen war der große Konkurrent ein Dorn im Auge. Bereits im Februar 1992 demonstrierten verschiedene Verbände gegen die Kaufhauskette.

Über zwölf Stockwerke (inklusive der Parkplätze im Untergeschoss) erstreckt sich das Kaufhaus. Die Baukosten von 3 Millionen Euro zur Änderung der Verkehrsführung trug ebenfalls das Unternehmen. Da die Eröffnung des Kaufhauses für mehr Verkehr sorgte, war eine Anbindung den Avenidas mit den Straßen Aragón und Nuredduna notwendig, so dass die heutige Unterführung gebaut wurde. /rp