Die Landschaft in und entlang der Serra de Tramuntana auf Mallorca hat sich an vielen Stellen seit den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts spürbar verändert. Neue Infrastruktur kam hinzu, die Dörfer im Gebirge wiesen Bauland aus und wuchsen. Und nicht immer geschah das im Einklang mit der Natur. Damit dieses Gleichgewicht in Zukunft besser gewährleistet ist, hat der Inselrat von Mallorca Ende September das sogenannte „Observatori del Paisatge" (Landschaftsobservatorium) ins Leben gerufen - ein Ausschuss, der künftig noch genauer darauf achten will, was auf Mallorca gebaut wird.

Vertreten sind in dem Observatorium Parteien, Behörden, Umweltschutzorganisationen und Verbände, etwa die Architektenkammer. Vereinfacht gesagt: Alle, die im weitesten Sinne in die Gestaltung der Landschaft eingreifen. Bei der Gründungsversammlung am 20. Oktober waren bereits 30 verschiedene Akteure vertreten, aber das Ziel ist, in den kommenden Monaten und Jahren weitere Institutionen und Verbände aufzunehmen.

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An dem Projekt wird im Hintergrund bereits seit 2008 gewerkelt, unter der letzten PP-Regierung (2011-2015) war es wieder eingeschlafen. Nun liegen dem Observatorium über 50 Initiativen und Vorschläge zum Landschaftsschutz vor. Bei der nächsten Tagung soll aus diesem Entwurf eine Liste mit konkreten Vorhaben erstellt werden, die dann in Angriff genommen werden sollen, sagt der MZ die für Raumplanung zuständige Dezernentin María Antònia Garcías. „Gestartet sind bereits einige wenige, so etwa die Vorbereitungen für die Jubiläumsfeier im kommenden Jahr, bei der wir an die Ernennung der Serra de Tramuntana zum Weltkulturerbe erinnern wollen."

Wichtigstes Projekt des Observatori del Paisatge ist aber sicher das künftige Landschaftsgesetz, die Ley del Paisaje, mit verpflichtenden Maßgaben für Bauten aller Art. Ein zentraler Aspekt dabei: Wie harmoniert das Gebäude, die Straße oder die sonstige Infrastruktur mit der sie umgebenden Landschaft?

Vorher und Nachher

Ein weiteres Ziel des Observatoriums ist die Schaffung eines Fotoarchivs mit Aufnahmen vor allem aus der Serra de Tramuntana. Als Grundstock dieses Archivs soll auch eine Arbeit des Fotografen und ehemaligen Mitarbeiters in der Raumplanungsabteilung des Inselrats, Jaume Gual, dienen. Der 60-Jährige hat bereits an 20 Orten Fotos aus den 60er- und 70er-Jahren von Jesús García Pastor wiederholt und damit die Veränderungen im Tramuntana-Gebirge im Lauf der Jahrzehnte dokumentiert.

Der Inselrat hat mit den Bildern und ihrer Auswertung einen kleinen Band veröffentlicht, der kostenlos im Internet heruntergeladen werden kann: „Refotografia del paisatge de la serra de Tramuntana" (auf Katalanisch, Download: bit.ly/Tramuntanafotos

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