Am Samstagmorgen (9.1.) ging dann vielerorts gar nichts mehr: Zentralspanien erlebt an diesem Wochenende die heftigsten Schneefälle seit vielen Jahren. Besonders betroffen: die Hauptstadt Madrid, wo die öffentlichen Verkehrsmittel lahmgelegt sind, der Flughafen seinen Betrieb eingestellt hat, keine Krankenwagen mehr fahren können und an der Plaza Cibeles Ski gefahren wird. Die spanische Wetteragentur Aemet hat Warnstufe Rot ausgegeben.

Auf den Autobahnringen der spanischen Hauptstadt setzte eine mehr als 60 Zentimeter hohe Schneedecke viele Autofahrer fest, die die Nacht zum Teil in ihren Fahrzeugen verbringen mussten - und Samstagmittag immer noch zitternd auf Hilfe warteten. "Wir sitzen hier seit mehr als 15 Stunden fest, niemand hat uns Wasser, Decken oder Essen gebracht", sagte Patricia Manzanares im telefonischen Interview im spanischen Fernsehen. Sie klagte: "Wir bekommen überhaupt keine Infos, und im Wagen neben uns ist auch ein drei oder vier Jahre altes Mädchen."

Elf Flüge von und nach Mallorca gestrichen

Während viele "Madrileños" am Samstag überall auf den nahezu autoleeren Straßen der Hauptstadt sich laut lachend ungewöhnliche Schneeballschlachten lieferten und teils auch auf Langlaufskiern und Schlitten unterwegs waren, gab der größte Flughafen Spaniens die Einstellung des Betriebs für den ganzen Tag bekannt. Die Menschen werden gebeten, vorerst nicht zum Flughafen von Madrid zu fahren; neue Informationen zur Situation soll es um 20 Uhr geben.

In der Folge mussten auch am Flughafen Son Sant Joan in Palma de Mallorca elf Flüge gestrichen werden (sechs abgehende und fünf ankommende aus Madrid). Dazu sind weitere vier Flüge auf Ibiza (zwei ankommende, zwei abgehende) sowie zwei auf Menorca (ein ankommender und ein abgehender) von den Ausfällen betroffen.

Ausflüge in die Berge vermeiden

Abgesehen von den Auswirkungen auf den nationalen Flugverkeht bekommt Mallorca indes nur Ausläufer des Sturmtiefs Filomena zu spüren. Schneien tut es auch hier, aber nur in höheren Lagen der Serra de Tramuntana. Um dort einen Verkehrskollaps wie am vergangenen Wochenende zu vermeiden, bittet Mallorcas Inselrat darum, Ausflüge in die Berge zu unterlassen. /ck/bro mit Material von der dpa

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