Die anspruchsvolle Wanderung beginnt an der Ortseinfahrt von Deià im Westen von Mallorca bei einem Parkplatz neben der Ma-10. Von hier führt ein Fußgängerweg in Richtung Valldemossa. Man gelangt bei dem Schild „Hotel Es Molí" links zur Zufahrtsstraße des Hotels, die zwischen der Anlage steil nach oben führt, und folgt dabei der Beschilderung „Valldemossa". Der Wanderer befindet sich nunmehr auf dem GR 221, wobei er hier und in der Folge vergeblich nach Wegweisern auf den Langwanderweg Ausschau halten wird.

Man passiert dann das Anwesen Son Niu, von dem auf einem Erdweg etwa nach 20 Metern eine Wegteilung erreicht ist. Hier ist nun links einer roten Markierung zu folgen. Ein teils gepflasterter und gestufter Trampelpfad führt dann rund eine Viertelstunde nach Tourstart zu einem Mauerdurchlass, bei der sich die Bergfinca Ca'n Borràs befindet.

Hinter der Bresche verläuft die Piste (rote Kleckse und Steinmännchen) zunächst nicht allzu steil, später dann auch steiler in einigen Kehren nach oben. Schließlich wird rund 30 Minuten nach Ca'n Borràs eine Wegteilung erreicht, bei der rechts (Steinmännchen) auf einen Pfad abgebogen wird, der dann nach wenigen Schritten zur Font de ses Rotes mit ihrem Stollen führt.

Weiter geht es von der Quelle geradeaus (roter Klecks) auf einer Piste leicht aufwärts zu einigen Stufen. Danach führt ein breiter Weg nach oben. Man folgt dabei roten Markierungen, passiert ein altes Eisentor, das mit Ästen fast zugedeckt ist, und taucht dann in einen dicht bewachsenen Steineichenwald ein.

Ein breiter Forstweg steigt nun leicht an, wobei Steinmännchen und rote Markierungen weiter die Richtung zeigen. Die steinige Piste wird zunehmend steiler. Man passiert einen Kalkofen und später ein kleines Wasserbecken, das am linken Wegrand liegt. Etwa zehn Meter weiter wird bei einer Steinpyramide rechts auf einen Pfad abgebogen, der sogleich zu einem Köhlerplatz und einem steinernen Backofen führt. Die Gehzeit von der Font de Ses Rotes hat rund 30 Minuten betragen.

Der Köhler war neben dem Kalkbrenner und Schneesammler der wichtigste Berufszweig in den Bergen Mallorcas. Für die Gewinnung von Holzkohle verwendeten die Kohlenbrenner vorwiegend das zuvor gerindete Holz von Steineichen. Auf mehreren Stufen wurde mit Holzscheiten, Reisig, Dissgras, Erde und Moos ein konischer Stapel abgedichtet. Schließlich wurde die oberste Lage entzündet und dann mit einem Eisendeckel verschlossen. Der folgende Verkohlungsprozess dauerte bei einer Temperatur von 300 bis 350 Grad je nach Größe des Meilers zwischen sieben und zwölf Tagen. Am Ende des Schwelbrandes ließen die carboners den Kohlenmeiler auskühlen und sammelten danach die Holzkohle von außen nach innen ein. Pro Brand konnten bis zu drei Tonnen Kohle gewonnen werden. Die Arbeit der Köhler war hart. Viele von ihnen sind jung an einer Lungenkrankheit verstorben.

Weiter geht es hinter dem Backofen links (Wegweiser) auf einem steinigen Pfad. Der mauergestützte Steig schlängelt sich in Kehren sehr steil nach oben. Man passiert weitere Köhlerplätze und folgt beim Aufstieg roten Markierungen und Steinmännchen. Die Route führt dann zu den Felswänden der Cingles de Son Rul·lan und verläuft parallel von diesen sehr steil nach oben (Wegweiser). Schließlich ist nach einem extrem steilen Abschnitt, bei dem auf dem Pfad mit seinen eng angelegten Kurven auch Trittsteine vorhanden sind, ein Mirador erreicht, wobei die Gehzeit von dem unteren Köhlerplatz mit dem Backofen rund eine Stunde betragen hat.

Von hier aus ist aus luftiger Höhe ein spektakulärer Tiefblick auf die Landzunge Sa Foradada mit ihrem Felsloch und das Meer möglich. Auch die Landgüter Son Marroig, Son Rul·lan und Son Gallard sind zu erkennen. Nicht minder beeindruckend ist der Blick nach Nordwesten - von Deià, über die Cala de Deià, die Steilklippe Punta de Sóller, den Hafen von Port de Sóller bis hin zum Wachturm Torre Picada und zum Küstenweg „Costera petit" sowie den Puig de Bàlitx.

Weiter geht es von dem Mirador zweimal links (Wegweiser) bis zu einer niedrigen Felsscharte, bei der sich rechts in Gegenrichtung zwei Schilder befinden. Auf der einen Tafel wird das Ende eines öffentlichen Landguts angezeigt. Man steigt dann geradeaus zu einer etwa 20 Meter entfernt einzeln stehenden Steineiche auf. Von dort führt dann ein steiniger Pfad (Wegweiser) im leichten Zickzack zu einem befestigten Weg, dem Camí de s'Arxiduc. Diesen Höhenweg hat einst Erzherzog Ludwig Salvator anlegen lassen.

Man folgt dann bei einer Steinpyramide links dem Holzpfosten mit der „Nr. 1" und gelangt auf dem steinigen Camí rund 20 Minuten nach dem Mirador auf den 945 Meter hohen Es Caragolí. Auf dem Gipfel, zu dem man auf einem kurzen Pfad gelangt, befindet sich eine Steintafel, die zu Weihnachten im Jahr 1990 von mallorquinischen Wanderern zu Ehren von Erzherzog Ludwig Salvator angebracht worden ist. Von hier oben ist die Aussicht vorzüglich: Nach Nordwesten schweift der Blick über den Penyal des Migdia und Puig Major bis zum Puig des Massanella. Im Süden sind Palma, seine Bucht und das Cap Blanc zu erkennen, tief im Südwesten ist der Puig de Galatzó auszumachen.

Teil zwei der Wanderung vom Es Caragolí zum Tausender Puig des Vent und mit dem Abstieg nach Valldemossa erscheint in der aktuellen Ausgabe der Mallorca Zeitung und im E-Paper