Mit seiner "Stürmer Arena" in der Kellerdisco neben dem Deutschen Eck will der Ballermann-Sänger Stefan Stürmer in der Saison 2022 zur dritten Macht an der Playa de Palma aufsteigen. Im MZ-Interview spricht er über seine Pläne und die kommende Saison an der deutschen Partymeile auf Mallorca.

In Deutschland explodieren gerade die Zahlen. Was stimmt Sie optimistisch, dass es überhaupt eine Party-Saison 2022 gibt?

Ich denke, dass es eine Saison geben wird. Anfangs wird sie wohl noch unter den Corona-Maßnahmen leiden. Bei uns im Rheinland, wo ich herkomme, werden einige anstehende Karnevalsveranstaltungen wegen der steigenden Inzidenzen abgesagt. Da der Karneval bis Ende Februar geht, werden die Corona-Zahlen wohl dennoch ansteigen. Im April und Mai werden die Maßnahmen auf Mallorca wahrscheinlich wie jetzt zu Saisonende dieses Jahres sein. Ab Mai oder Juni hoffe ich auf ein Stück weit Normalität.

Die Stürmer Arena betreiben Sie gemeinsam mit Gerlinde Weininger vom Münchner Kindl. Wer hat dort letztlich das Sagen?

Wir machen das beide in Abstimmung. Ich habe keine Anteile am Lokal. Ich mache die Vermarktung und kümmere mich darum, DJ's und Künstler zu buchen.

Was für ein Konzept schwebt Ihnen vor?

Es wird ein Nachtbetrieb, der 22 Uhr öffnen wird. Es wird jeden Abend Live-Auftritte wie im Bierkönig oder Megapark geben. Wir spielen nicht nur die klassische Ballermann -Musik. Es werden auch Kölsche Bands auftreten. Wie lassen klassische Schlager-Musik laufen. Im Juli, wenn eher jüngere Leute an der Playa sind, werden Top-DJ's auftreten. Wir wollen ein breites Publikum erreichen. Für jedes Alter wird es jeden Abend unterschiedliche Konzerte geben.

Auch in der Stürmer Arena werden Sturzbetrunkene aussortiert. Partystimmung wollen wir natürlich erzeugen, wir werden aber keine Saufgelage veranstalten.

Können Sie schon Namen von Künstlern nennen, die auftreten werden?

Nein, die definitiven Buchungen sind wohl in zwei bis drei Wochen abgeschlossen. Das gleiche betrifft die Eröffnung, die wir derzeit für den 21. April anpeilen. Ich selber werde oft auftreten. Namen kann ich keine nennen, aber es gibt viele Kollegen, die interessiert sind.

Ihre Konkurrenz will das Niveau heben und die Sauf-Lieder ausschließen. Wie werden Sie das halten?

Wir wollen nicht mehr dieses Motto: 'Auswärts sind wir asozial'. Ab einer gewissen Uhrzeit erzeugen manche Lieder Kneipencharakter und sorgen dafür, dass die Leute schon grölend in die Lokale kommen. Auch in der Stürmer Arena werden Sturzbetrunkene aussortiert. Partystimmung wollen wir natürlich erzeugen, wir werden aber keine Saufgelage veranstalten. Wir haben Türsteher eingestellt, die die Betrunkenen vor die Tür setzen werden.

Lieder wie "Saufi, Saufi" oder "Wir müssen aufhören, weniger zu trinken" werden bei Ihnen nicht gespielt?

Wenn die Lieder in Deutschland gespielt werden, endet das auch nicht in einem asozialen Trinkgelage. Am Ende entscheidet der DJ, mit welchen Liedern er das Publikum einheizen wird. Das sind Songs, die an der Playa gefeiert werden. Nur weil der dann läuft, kippt sich niemand ein Glas Bier über den Kopf. Wenn doch, dann fliegt der Gast eben raus. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Bierkönig und Megapark den Künstlern einzelne Lieder verbieten. Als ich vor zwei Wochen zuletzt an der Playa war, wurden diese Lieder noch vom DJ aufgelegt.

Bierkönig und Megapark werden das sicherlich nicht gut finden, da es ihnen Kunden raubt. Ein dritter Laden belebt in meinen Augen aber ganz klar die Playa (...) Es ist eine Win-Win-Situation.

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Wie sieht es mit Happy Hour und Flatrate-Trinken aus, so sie denn irgendwann wieder erlaubt werden?

Geplant ist das in meinen Augen nicht. Über Happy Hour entscheidet dann aber Gerlinde Weininger, die die Karte erstellt.

Lassen es Bierkönig und Megapark wortlos zu, dass sich ein neuer Konkurrent auf dem Markt etabliert?

Ich lasse es auf mich zukommen. Es ist ein normaler Wettbewerb. Im Münchner Kindl gab es in diesem Jahr auch Live-Auftritte und es gab keine Gegenwehr in diesem Sinne. Bierkönig und Megapark werden das sicherlich nicht gut finden, da es ihnen Kunden raubt. Ein dritter Laden belebt in meinen Augen aber ganz klar die Playa. Dieses Jahr war das größte Problem, dass nur eine begrenzte Anzahl an Leuten in die Lokale reindurfte. Alle anderen haben an der Strandpromenade gefeiert. Das war für die Medien ein gefundenes Fressen: Saufgelage an der Playa. Mit einem dritten Laden können wir Hunderte Leute von der Strandpromenade abziehen. Es ist eine Win-Win-Situation.