Ab 2022 soll sie von Mallorca aus unterwegs sein: Die "Aidacosma", der jüngste und vorerst letzte Neuzugang der Aida-Flotte, hat die Überführung von der Meyer-Werft auf der Ems zur Nordsee problemlos gemeistert. Der Ozeanriese legte am Samstag die rund 40 Kilometer auf dem schmalen Fluss bis zum Emssperrwerk bei Gandersum sogar etwas schneller als geplant zurück, wie ein Werftsprecher in Papenburg sagte. Der Wasserstand sei gut gewesen und der Wind nach zuvor stürmischen Tagen abgeflaut. Am Sonntag lag die "Aidacosma" im niederländischen Hafen Eeemshaven.

Das 337 Meter lange Schiff hatte am frühen Samstagmorgen in Papenburg seine Schleppfahrt begonnen. Bei der Reise über die Ems wurde die "Aidacosma" – wie immer bei diesen spektakulären Überführungen – rückwärts geschleppt, weil sie so besser manövriert werden kann. Schaulustige versammelten sich noch in der Dunkelheit am Deich, um den bunt erleuchteten Ozeanriesen zu bestaunen. Die Überführungen locken immer viele Schiffsfans an. Umweltschützer kritisieren aber, das Anstauen der Ems schade dem Fluss und seinen Ufern.

Vollständig mit Flüssiggas betrieben

Anfang November soll die "Aidacosma" auf eine erste Probefahrt auf der Nordsee Richtung Norwegen gehen. Letzte Arbeiten an dem Schiff sollen in Bremerhaven stattfinden, bevor es Ende des Jahres der Reederei übergeben werden soll. Die erste wirkliche Kreuzfahrt der "Aidacosma" ist dann für April 2022 ab Mallorca geplant - das neue Schiff soll im Sommer im westlichen Mittelmeer unterwegs sein.

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"Wir sind sehr glücklich, dass unser neues Kreuzfahrtschiff seine erste Fahrt auf der Ems erfolgreich gemeistert hat", teilte Hansjörg Kunze, Sprecher der Reederei Aida Cruises in Rostock, mit. "Wir sind uns sicher, dass wir mit der "Aidacosma" einen hervorragenden Zuwachs für unsere Flotte erhalten werden." Es ist der zweite vollständig mit Flüssiggas betriebene Neubau von Aida Cruises. Flüssiggas gilt als umweltfreundlicherer Antrieb als Diesel oder Schweröl.

Für die Meyer-Werft war es die zweite Überführung in diesem Jahr. Deutschlands größter Schiffbaubetrieb hat sein Bautempo drosseln müssen, weil im weitgehenden Stillstand der Kreuzfahrtindustrie wegen der Corona-Pandemie neue Schiffe kaum gefragt sind. Die Krise hat auch einige Hundert Arbeitsplätze gekostet. 2022 soll die Werft unter anderem die "Disney Wish" fertigstellen. /dpa/ck