Da staunte Mallorca-Resident Matthias Kindler nicht schlecht, als man ihm am Flughafenparkhaus in Palma kürzlich sagte, dass er wegen einer Vertragsänderung für sein Abo fürs Langzeitparken künftig 3.000 statt wie bisher 1.500 Euro zahlen soll. "Parken war in dem Parkhaus nie ein günstiges Vergnügen, aber eben sehr praktisch. Was sich Aena nun 'leistet', spottet aber jeder Beschreibung", beschwert sich Kindler bei der MZ. Auch viele andere deutsche Residenten seien von der Tarifänderung betroffen.

Seit drei Jahren parkt Kindler, der zwischen Santanyí und München pendelt, sein Auto in dem Parkhaus am Flughafen. In seinem Fall ab Juli, wenn sein alter Vertrag ausläuft, soll er nun das Doppelte zahlen. Die neuen Tarife gelten jeweils nach Ablauf des individuell geschlossenen Vertrags. "Das einzige, was nach der Änderung positiv ist, sind die unlimitierten Einfahrten. Bisher waren es nur 24 pro Jahr", so Kindler, der sich derzeit nach günstigeren Alternativen umsieht.

Auszug aus der Preistabelle. Kindler

250 Euro im Monat für einen Parkplatz

"Ich bin ich nicht bereit, 3.000 Euro nur für einen Parkplatz zu zahlen. Das wären 250 Euro im Monat. So viel kostet ein Parkplatz auch in der Münchner Innenstadt", so Kindler. Doch Alternativen zu finden, sei gar nicht so einfach. Die meisten Parkdienste befänden sich im etwas abgelegenen Industriegebiet Son Oms, dorthin kommt man dann per Shuttlebus. "Für jemanden, der nur alle paar Wochen kommt, mag das in Ordnung sein. Mir ist das zu umständlich", so der Resident.

Auch über den Grund, den man ihm von Seiten von Aena nannte, kann sich Kindler nur wundern: "Man sagte mir, die Erhöhung kam deswegen zu stande, weil das Parkhaus immer voll ist, die Nachfrage also sehr hoch ist. Das kann ich nicht bestätigen." Fast jede Woche parke er sein Auto dort und nach der Pandemie sei das Auto-Aufkommen dort sogar deutlich geringer als vor der Pandemie. Einen Parkplatz habe er nie suchen müssen. Auch am Donnerstagmittag (17.3.) etwa sei die Auswahl riesig gewesen.

Noch viel Auswahl im Flughafenparkhaus am Donnerstag (17.3.). Kindler

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Wie eine Aena-Sprecherin erklärt, macht es nun für Abonnenten preislich keinen Unterschied mehr, ob sie in der einst teureren vierten oder einer anderen Etage parken. Bei den Preisen für Kurzzeitparker habe es keine Veränderungen gegeben.

Dafür kommt es bei den Abonnenten umso dicker. Die Preiserhöhung sei auf die veränderten Vertragsbestimmungen zurückzuführen. Die Konditionen seien nun „exklusiver“, so die Sprecherin. Bei Kindlers „Premium-Tarif“ fahre man sein Auto nun nicht mehr selbst ins Parkhaus, sondern übergebe es draußen an einen Fahrer, der sich dann um das Parken kümmert. Auch, wenn man das Auto wieder abholt, bekommt man es nach draußen gebracht. „Das macht für mich am allerwenigsten Sinn und hat mich als BWLer überrascht. Bisher sind wir selbst ins Parkhaus gefahren, nun werden Zusatzkosten für die Fahrer generiert“, wundert sich Kindler.