Es war der wohl ereignisreichste Flug ihres Lebens, den die rund 200 Passagiere der türkischen Airline Corendon am vergangenen Sonntag (12.6) am Flughafen in Nürnberg antraten. Die Maschine sollte nach Palma de Mallorca fliegen, musste aber aufgrund eines plötzlichen Druckabfalls in der Kabine in Basel notlanden. Gegenüber dem Onlineportal "inFranken" schilderte nun einer der Fluggäste neue Details.

Es begann mit einem komischen Geruch

Kurz nach 7 Uhr in der Früh sei die Maschine abgehoben. Nach etwa einer Stunde Flugzeit vernahm er im hinteren Teil des Flugzeugs den Geruch von brennendem Kunststoff. Daraufhin sei mutmaßlich der Co-Pilot dorthin gelaufen, um sich die Ursache anzusehen. Auf einmal ein lauter Schrei des Piloten: Sein Co-Kapitän solle direkt nach vorne kommen.

"Dann sind die Klappen aufgegangen und die Masken sind heruntergefallen. Man hat gesehen, dass die Lage ernst wird. Der Neigungswinkel, das war schon ein echt sportlicher Sinkflug", erzählte er "inFranken". Im Flugzeug sei es zu diesem Zeitpunkt schon sehr still geworden.

Einigen Passagieren platzte das Trommelfell

Dann der nächste Schock: Die Maske habe nach kurzer Zeit keinen Sauerstoff mehr geliefert. Seine Frau, so berichtet der Passagier, hatte Angst zu ersticken. Er setzte die Maske ab, entschied sich für die FFP2-Variante, war aber in großer Sorge um eine Rauchgasvergiftung.

Das könnte Sie interessieren:

Während des Landeanflugs auf den Flughafen Basel haben immer mehr Passagiere aufgrund des Druckabfalls über Ohrenschmerzen geklagt. "Nach der Landung wurden dann mit einem Mal die Türen geöffnet, der Druckunterschied war so enorm, es hat einen riesigen Knall gegeben, wie eine Explosion." Einigen Passagieren sei das Trommelfell geplatzt, es lief Blut aus den Ohren.

Laut eines Sprechers der Airline sei der Großteil der Fluggäste am Abend mit einer von Corendon bereitgestellten Ersatzmaschine weiter nach Mallorca geflogen. Einige hätten dagegen von dem Angebot Abstand genommen. Die genaue Ursache für den Druckverlust war zunächst nicht bekannt, so der Sprecher gegenüber der dpa.