An sechs Tagen will Ryanair ab Freitag (24.6.) in Spanien streiken. Insgesamt zehn Flughäfen im ganzen Land sind vom Ausstand der Bordmitarbeiter betroffen, darunter Palma de Mallorca. Nun hat das spanische Verkehrsministerium festgelegt, wie viele der Flüge als Mindestbetrieb trotzdem starten müssen.

Für Palma ergibt sich eine Quote von 56 Prozent für internationale Flüge. Für innerspanische Flüge aufs Festland sind 73 Prozent vorgesehen. Hintergrund ist, dass die Balearen als Inseln besonders abhängig vom Flugverkehr und deshalb gesetzlich geschützt sind. Welche Flüge ausfallen und welche stattfinden, darüber entscheidet letztlich die Fluggesellschaft. Eine Sprecherin der Gewerkschaft USO nannte diese Zahlen gegenüber der MZ skandalös. "Man nimmt den Arbeitnehmern in Spanien effektiv das Recht zu streiken."

Berechnung aufgrund der Zahlen vom Mai

Das Verkehrsministerium berechnet die Mindestversorgung anhand der Auslastung der Flieger von Ryanair im Vormonat Mai. Bei internationalen Ryanair-Flügen nach und von Palma aus gab es etwa im Mai rund 450.000 Passagiere bei einem Sitzplatzangebot von 539.000. Bei der Berechnung wird ebenfalls mit eingeschlossen, wie viele der Passagiere auf den Flug angewiesen sind, da sie nicht ohne Weiteres umbuchen können oder ein alternatives Flugdatum wahrnehmen können. Für internationale Flüge liegt der Anteil laut Verkehrsministerium bei 65 Prozent.

Insgesamt sind für den Zeitraum des Streiks - 24., 25., 26. und 30. Juni sowie der 1. und 2. Juli 2.649 Flugverbindungen mit Ryanair von oder zu spanischen Flughäfen geplant. An jedem der Streiktage sind nach Schätzungen des Ministeriumsberichts rund 73.000 Passagiere betroffen.

Mindestbetrieb für Easyjet-Streik erwartet

In den kommenden Tagen wird auch erwartet, dass der Mindestbetrieb während des Streiks von Easyjet bekannt gegeben wird. Die britische Fluggesellschaft hatte einen Ausstand für den 1., 2., 3., 15., 16., 17., 29., 30. und 31. Juli ausgerufen. Bis zum 30. Juni will die Gewerkschaft USO aber noch mit der Fluglinie um den Tarifvertrag verhandeln, um den Streik doch noch abzuwenden. Bei Easyjet sind die Flughäfen Palma, Barcelona und Málaga betroffen. /pss