Statistisch gesehen ist das Flugzeug das sicherste Verkehrsmittel. Mit diesem Satz wird gerne versucht, Leuten die Flugangst zu nehmen. Der Großteil der Mallorca-Flüge läuft reibungslos ab. Doch hin und wieder kommt es bei der Reise zu Verspätungen, Turbulenzen und Ausfällen. Zuletzt gesehen bei den 130 Tui-Urlaubern oder dem einer 48-Stunden-Anreise am vergangenen Wochenende. Die MZ hat ihre Leser um die eindrucksvollsten Anekdoten gebeten. Das haben Sie uns berichtet:

Gabi T. - Ein Absturz im Hinterkopf

Mein schlimmster Flug war im Sommer 2015. Ein heftiges Unwetter tobte sich von Köln bis Frankreich aus. Zuerst wurde der Flug um zwei Stunden verschoben. Als wir in der Maschine saßen, musste ein Techniker nach der Elektronik an Bord gucken. Dann wurden Koffer ausgeladen, weil ein älteres Ehepaar nicht auffindbar war. Als diese dann doch kamen, kamen die Koffer wieder rein. Das Unwetter wurde immer schlimmer und es hat nach dem Start sehr lange gedauert, bis die reguläre Flughöhe erreicht war. Der Pilot hat richtig Gummi gegeben. Bis über die französischen Alpen gab es viele Turbulenzen. Als wir über dem Mittelmeer waren, wurde der Flug endlich ruhiger und ich war heilfroh, als wir zur Landung auf Mallorca ansetzten. Der Flug war damals mit Germanwings und einige Wochen vorher war der schlimme Absturz. Ich habe Todesangst ausgestanden und drei Jahre gebraucht, um die durch diesen Flug verursachte Flugangst wieder loszuwerden.

Christian S. - Unsanfte Landung

Ich hab schon so einige Flüge mitgemacht, auch mit Turbulenzen, Defekten und medizinischen Notfällen. Einer der schlimmsten Flüge war mit Easyjet von PMI nach Berlin. Der Flug an sich war eigentlich normal, aber beim Anflug auf Berlin wurde es ein wenig holprig. Soweit so gut, dachte ich. Aber bei der Landung sah ich schon im Fenster, dass der Flieger etwas steil reinkommt, und ich sagte noch zu meinem Kollegen, mit dem ich damals geflogen bin, dass die Landung wohl ein wenig hart werden könnte. Der lachte nur, aber im nächsten Moment machte es schon ganz laut Rumms. Wir wurden unsanft in die Sitze gedrückt, die ganze Maschine hat geknirscht und ist dann nochmal hochgehüpft, um dann genauso unsanft wieder auf die Landebahn zu klatschen. Mir hat danach mehrere Tage der Rücken weh getan. Den Spaß am Fliegen hat es mir nicht genommen. So etwas kommt halt mal vor und solange man auf eigenen Füßen aus dem Flieger aussteigen kann, war es eine gute Landung. 

Marianne F. - Nix zu essen, nix zu trinken

2016 lebten wir noch auf Mallorca. Wir hatten Urlaub in Südafrika gemacht. Der Rückflug lief mit Zwischenstopp in Hamburg. Dort sind wir morgens angekommen und sollten abends weiterfliegen. Das Flugzeug hatte einen Motorschaden und wir wurden stundenlang vertröstet. Wir haben in der Maschine gewartet, es gab nix zu essen und nix zu trinken. Dann hieß es Nachtflugverbot. Also alle Mann raus aus dem Flugzeug. Dann wurde doch geflogen: ein Becher Kaffee, ein Wasser, eine Tüte Erdnüsse. Nach acht Stunden Verzögerung kamen wir nachts 2 Uhr in Palma an. Mit dem Taxi sind wir zum Parkplatz in Son Fuster gefahren, wo unser Auto geparkt stand. Dieses sprang dann nicht an und wir sind mit dem Taxi nach Hause nach Sa Ràpita. Wir waren fix und fertig.

Anne M. - Doch lieber mit dem Flugzeug

Mein größter Wunsch war es, mit dem eigenen Auto mal nach Mallorca zu fahren. Zu meinem 60. Geburtstag erfüllte ich mir meinen Wunsch. Zwei Tage Anreise bis Barcelona, alles top. Dann wurden wir im Hafen von Barcelona brutal auf dem Parkplatz bei den Kreuzfahrtschiffen überfallen. Als wir die Anzeige bei der Polizei aufgeben wollten, hatten wir angeblich falsch geparkt und das Auto wurde abgeschleppt. Man wollte uns das Auto nur nach Vorlage der Ausweise geben, die natürlich nach dem Überfall weg waren. Wir konnten das Problem lösen. Ab zur Fähre, denn die war schon bezahlt. Ohne Geld, Maut oder Sprit wären wir auch nicht nach Hause gekommen. Auf der Insel angekommen, hat uns unser Lieblingshotel geholfen, damit wir uns Geld überweisen lassen konnten. Meine Geburtstagsparty fiel aus. Als das Geld ankam, haben wir den Urlaub abgebrochen. Wir sind traumatisiert, es ist nix mehr wie es war und der Urlaub hat uns ein Vermögen gekostet. Mallorca bleibt trotzdem unsere Insel und wir kommen wieder.

Nico - Umsonst aufgestanden

Ich war mit meinen Freunden fünf Tage am Ballermann. Am letzten Abend dachte ich, ich gehe mal eher nach Hause, damit wenigstens einer früh alle wecken kann. Ich stand dann mit fünf von zehn Leuten am Flughafen, die nicht verpennt hatten. Dann wurde der Flug einfach annulliert. Die anderen hatten „Glück“, ich habe mich sehr aufgeregt. Wir mussten am Flughafen einen neuen Flug mit Zwischenstopp buchen. Das war eine Katastrophe.