Der von der Gewerkschaft verd.di für Mittwoch (27.7.) ausgerufene Streik des Lufthansa-Bodenpersonals dürfte in den kommenden Tagen für Chaos an vielen deutschen Flughäfen sorgen. So sollen am Streiktag praktisch alle Verbindungen von und nach Frankfurt und München ausfallen. Betroffen sind neben den Drehkreuzen Frankfurt und München auch Düsseldorf, Hamburg, Berlin, Bremen, Hannover, Stuttgart und Köln. Der Lufthansa-Konzern unterhält dort meist kleinere Einheiten, die ihre Dienstleistungen auch anderen Airlines anbieten.

Bei der Lufthansa-Tochtergesellschaft Eurowings gibt man sich dennoch zuversichtlich, nicht wesentlich von den Einschränkungen betroffen zu sein. "Wir gehen von einem weitgehend normalen Flugbetrieb im gesamten Netz aus", erklärte eine Sprecherin auf MZ-Anfrage. "Der Streik-Aufruf der ver.di richtet sich nicht gegen Eurowings, daher ist das Eurowings-Personal nicht von dem Aufruf betroffen."

Eurowings empfiehlt Urlaubsreisenden dennoch ein wachsames Auge: "Nichtsdestotrotz sollten sich Passagiere über die Eurowings-Website oder die Eurowings-App jederzeit über den Status ihres Fluges informiert halten, da Verzögerungen im aktuellen Ferienreiseverkehr nicht auszuschließen sind."

"Eskalation nach zwei Verhandlungstagen"

Mit Lufthansa sind für Mittwoch von Frankfurt und München jeweils mehrere Hin- und Rückflüge auf die Insel geplant. Nach Informationen der Website des Flughafens Frankfurt wurden alle Flüge in Richtung Insel für den ganzen Streiktag storniert. Verbindliche Informationen müssen aber bei der Airline erfragt werden.

Die Gewerkschaft Verdi hat die rund 20.000 Bodenbeschäftigten zu flächendeckenden Arbeitsniederlegungen aufgerufen, um Druck in den laufenden Gehaltsverhandlungen aufzubauen. Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann kritisierte das Vorgehen: "Die frühe Eskalation nach nur zwei Verhandlungstagen in einer bislang konstruktiv verlaufenden Tarifrunde richtet enorme Schäden an. Das betrifft vor allem unsere Fluggäste in der Hauptreisezeit. Und es belastet unsere Mitarbeitenden in einer ohnehin schwierigen Phase des Luftverkehrs zusätzlich stark."