Acht der insgesamt 15 Lufthansa-Flüge von und nach Mallorca fallen am Mittwoch (27.7.) aus. Grund dafür ist ein Warnstreik des Bodenpersonals von Lufthansa. Die Gewerkschaft Verdi hat damit den Betrieb der Fluggesellschaft weitgehend lahmgelegt. Lufthansa hat vorsorglich mehr als 1.000 Flüge an den Drehkreuzen Frankfurt und München gestrichen und fürchtet Auswirkungen bis zum Freitag, dem letzten Schultag vor den Sommerferien in Bayern. 134.000 Passagiere mussten ihre Reisepläne ändern oder ganz absagen. Lufthansa hat den betroffenen Passagieren davon abgeraten, zu den Flughäfen zu kommen, weil dort die meisten Schalter ohnehin nicht besetzt seien. Bereits bei vorangegangenen Arbeitskämpfen waren die Terminals am Streiktag selbst weitgehend leer geblieben.

Am Flughafen Palma de Mallorca sind vier Flüge nach Frankfurt um 8.15 Uhr, 13.15 Uhr, 16 Uhr und 19.10 Uhr abgesagt worden, genauso wie vier Flüge, die aus Frankfurt hätten kommen sollen. Vorgesehen waren Landungen in Palma um 7.25 Uhr, 12.25 Uhr, 15.10 Uhr, 18.20 Uhr. Nur ein einziger Flug nach Frankfurt ist am Mittwoch in Palma de Mallorca gestartet, um 7.45 Uhr, wahrscheinlich weil die Crew am Vortag angereist war und zurückmusste.

Bodenpersonal von Lufthansa streikt

Die zwei Flüge von und nach München finden dagegen statt. Wer noch am Mittwoch nach Frankfurt will, muss auf eine andere Airline ausweichen. Condor bietet insgesamt fünf Flüge nach Frankfurt an. Eurowings und Tui fliegen jeweils einmal.

Der Ausstand soll bis Donnerstag, 6 Uhr, dauern. Verdi hat zu Kundgebungen an den Flughäfen Frankfurt, Hamburg und München aufgerufen. Beteiligt sind ganz unterschiedliche Beschäftigtengruppen wie das Schalterpersonal, Flugzeugtechniker und die Fahrer der riesigen Schlepper, die Flugzeuge am Flughafen auf die richtigen Positionen bringen. Neben den 1023 abgesagten Flügen mit LH-Flugnummer können weitere Verbindungen von Konzerngesellschaften wie Swiss, Austrian und Air Dolomiti kommen, da sie an den Drehkreuzen von Lufthansa-Bodenpersonal abgefertigt werden. Die nicht bestreikte Direktflug-Tochter Eurowings geht hingegen auf MZ-Anfrage von einem weitgehend normalen Flugbetrieb im gesamten Netz aus.

Auch Ryanair streikt am Mittwoch

Lufthansa und Verdi haben erst in zwei Runden über die künftigen Gehälter und Arbeitsbedingungen der rund 20.000 Bodenbeschäftigten gesprochen. Ein dritter Termin ist für den 3./4. August in Frankfurt vereinbart. Ein erstes Angebot hatte Verdi als zu niedrig abgelehnt. Die Gewerkschaft verlangt 9,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 350 Euro.

Auch das spanische Kabinenpersonal von Ryanair streikt am Mittwoch (27.7.). Allerdings ist davon in Palma nichts zu bemerken. Sämtliche Ryanair-Flüge sollen stattfinden (Stand: 10 Uhr).