Unangenehme Überfahrt von Barcelona nach Mallorca: Wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet, ist es am Sonntag (31.7.) auf einer Fähre der italienischen Gesellschaft GNV offenbar zu chaotischen Zuständen gekommen. So hätten viele Passagiere bei der nächtlichen Reise auf dem Boden schlafen müssen, weil die zuvor gebuchten Kabinen und Sitzplätze bereits besetzt waren.

Das Chaos habe sich schon Tage vorher angekündigt, berichtet die Passagierin Camino Cubria, die mit ihrer Familie eine Woche Urlaub auf der Insel machen wollte. Sie hatte eine Kabine gebucht, um ausgeschlafen am Urlaubsort anzukommen. Drei Tage vor Abfahrt erhielt sie eine Mail. Die Kabine sei storniert worden. Alternativ wurden ihr Sitzplätze angeboten sowie die Möglichkeit, die Fahrt ganz zu stornieren.

Zahlreiche andere Familien betroffen

Da der Urlaub nicht ausfallen sollte, buchte sie auf die Sitzplätze um. Doch bei Ankunft auf dem Schiff erklärte ein Mitarbeiter, dass auch die Sitzplätze ausgebucht waren. "Man bot uns dann Stühle in der Cafeteria als Alternative an." Mit dem Problem stand sie nicht alleine da. "Es gab zahlreiche andere Familien, die ebenfalls keinen richtigen Platz bekommen hatten."

Passagiere schlagen auf dem Boden der GNV-Fähre von Barcelona nach Mallorca. Foto: Nuria Gusi

Ein anderer Passagier musste mit seinen Kindern gar auf dem Boden schlafen. Auf der Hinfahrt habe alles geklappt, sagt David Suc. Der Palmesaner hatte sich für eine Fahrt mit der italienischen Fährgesellschaft entschieden, da diese deutlich günstiger als die anderen Firmen war. Doch auf der Fahrt zurück auf die Insel sei das Chaos schnell deutlich geworden. Die gebuchten Sitzplätze waren belegt, eine Alternative wurde ihm nicht angeboten. "Als ich sah, dass sich niemand von den Verantwortlichen um uns kümmern würde, haben wir uns einen Platz am Boden ausgesucht, wo es für die Kinder den Umständen entsprechend gemütlich war."

Erklärungen von GNV blieb aus

Die Passagiere versuchen nun, das Geld zurückzubekommen. Camino Cubria hatte für ihre Familie 826 Euro für die Fahrt bezahlt. Eine Reise ohne fest zugewiesenen Sitzplatz hätte für die gleiche Anzahl Personen 320 Euro gekostet. "Wir hoffen, dass wir wenigstens die Differenz erstattet bekommen", so die Urlauberin. David Suc hatte für die Reise 191 Euro gezahlt.

Vonseiten der Fährgesellschaft blieb bislang jede Erklärung aus, wie es zu diesen Zuständen an Bord kommen konnte. /pss