Mallorca Zeitung

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Abenteuer statt Strand: Das sind die spektakulärsten Höhlen auf Mallorca

Auf der Insel gibt es rund 5.000 Höhlen und Grotten. Viele von ihnen sind noch nicht komplett erforscht

Viele Höhlen auf Mallorca müssen tauchend erforscht werden. Laurent Miroult

Unter der malerischen Landschaft von Mallorca befindet sich eine weitere spektakuläre Welt. Rund 5.000 Höhlen und Grotten gibt es laut dem Forscher José Encinas unter der Urlaubsinsel. Während die Cova des Drac oder die Höhlen von Artà touristisch vermarktet werden, sind andere noch nicht einmal komplett erforscht.

Cova des Pas de Vallgornera

Eines der beeindruckensten Exemplare ist sicherlich die Cova des Pas de Vallgornera in der Gemeinde Llucmajor. Sie besteht aus drei Stockwerken und die Gänge sind rund 85 Kilometer lang, rund 20 Kilometer davon sind unter Wasser. Der größte Saal hat das Ausmaß von zwei Fußballfeldern. Die Höhle wurde im Jahr 1968 bei Bohrungen für ein Abwassersystem entdeckt. Sie kann nur mit offizieller Anmeldung besucht werden.

Eindrucksvolle Landschaft: Cova des Pas de Vallgornera J. A. Encinas

Cova de Sa Campana

Richtig in die Tiefe geht es in der Gemeinde Escorca. Die Cova de sa Campana (Glockenhöhle) reicht 335 Meter in den Abgrund – Rekord auf Mallorca. Der größte Saal (Sala dels Gegants) misst rund 10.000 Quadratmeter. Zwar wusste man schon mindestens seit 1958 um ihre Existenz, aber erst im Jahr 1972 stiegen erstmals Höhlenforscher komplett in die Tiefe hinab. Und erst im Jahr 2016 wurde entdeckt, dass sich in der Höhle ein See befindet.

Die Sala dels Gegants in der Cova de Sa Campana. Lorenzo Ramírez

Ohnehin gehen die Höhlen in Escora tief ins Erdinnere: Auf den weiteren Plätzen kommen der Avenc des Puig Caragoler (318 Meter), der Avenc del Silenci (232 Meter) und Crull de ses Termes (226 Meter). Auf dem Ranking kommt erst auf Platz acht eine Höhle, die sich in einer anderen Gemeinde befindet. Es handelt sich um den Avenc de ses Cases Noves in Mancor de la Vall (172 Meter).

Cova de Sa Gleda

In den Schlagzeilen war in den vergangenen Tagen die Cova de sa Gleda in der Gemeinde Manacor. Dort hatte der Höhlentaucher Miquel Perelló am 30. Oktober den Kontakt zu seinen Kollegen verloren. Nach siebeneinhalb Stunden in einer Luftkammer wurde er gerettet. Sie besteht aus einem rund 13 Kilometer langen Labyrinth mit zahlreichen verwinkelten Gängen und eindrucksvollen Sälen. Die Höhle befindet sich größtenteils unter Wasser und wird seit den 90er-Jahren erforscht.

Verwinkelte Gänge: Die Cova de Sa Gleda in der Gemeinde Manacor. DM

Cova de ses Llàgrimes

Ebenfalls eindrucksvoll ist die im August 1999 von Tauchern in der Gemeinde Alcúdia entdeckte Cova de ses Llàgrimes (Tränenhöhle). Den Namen bekam sie aufgrund der Stalaktiten verliehen, die von der Decke hängen.

Wie Tränen: Stalaktiten in der Cova de ses Llàgrimes in Alcúdia. Jordi Encinas

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