Der Flug zwischen Mallorca und Deutschland, Österreich oder der Schweiz dauert zwar nur gut zwei Stunden. Diese können aber schon einmal zur wahren Geduldsprobe werden, wenn man dicht gedrängt neben unangenehmen Zeitgenossen sitzt. Wir haben unsere Leser per Facebook und Instagram nach ihren nervigsten Sitznachbarn gefragt (Pseudonyme sind mit * gekennzeichnet).

Flugangst

  • Melli: „Als ich vergangenes Jahr im August nach Mallorca geflogen bin, hatte ich eine Frau neben mir, die sich während des ganzen Fluges krampfhaft am Vordersitz festhielt. Beim Start sagte sie schon ständig: ‚Hoffentlich stürzen wir nicht ab.‘ Als dann das Fahrwerk eingezogen wurde, war sie völlig fertig. Bei der Landung das gleiche Spiel. Beim Ausfahren der Räder schrie sie: ‚Jetzt stürzen wir ab, oh Gott, oh Gott!‘ Einfach nur nervig.“
  • Christine B.: „Ich hatte neben mir einmal eine Dame, die erst mit dem Gesicht fast auf den Knien betete und dann mit dem Oberkörper auf und ab wippte. Ich habe sie dann vorsichtig angesprochen und ihr meine Hand angeboten, die sie dann auch annahm.“

Auch Passagiere mit starker Flugangst sind keine Seltenheit. Velázquez

Sitzordnung

  • Thomas Marquardt: „Wenn eigentlich alle abflugbereit sind, aber trotzdem noch diverse Leute ‚Plätzlein wechsel dich‘ spielen, nur weil sie die zehn Euro für die Platzreservierung sparen wollten.“
  • Mareike Winter*: „Einmal setzte sich eine Seniorin zu uns, aber irgendetwas passte ihr nicht, also ging sie zum Nachbarn und fragte, ob sie sich neben ihn setzen dürfte. Der Nachbar sagte: ‚Wenn es unbedingt sein muss.‘ Und vor ein paar Tagen hatte ich zwei neben mir sitzen. Sie haben nichts gesagt, sich nur etwas ins Ohr geflüstert. Sie waren sehr von sich eingenommen. Die Nase ging nicht höher.“

Alkohol / Zigaretten

  • Jill Andersen: „Wir sind mal von Köln geflogen. Als wir noch nicht einmal in der Luft waren, fing ein besoffener Typ an zu kotzen, in den Beutel, neben den Beutel … Die Flugbegleiter haben sich nicht um ihn gekümmert, wohl um Ärger aus dem Weg zu gehen. Es war ein nicht so schöner Start in den Urlaub.“
  • Rainer Stuzmann: „Damals auf einem Flug mit Air Berlin hatte ich einen nikotin- und alkoholabhängigen Sitznachbarn. Zum Glück hatte ich einen Schal um, den ich mir mehr oder weniger selbst ins Gesicht gedrückt habe. Die Stewardess schaute sehr mitleidig immer wieder zu mir.“
  • Winfried Kuhn*: „Ich habe neben einem Raucher gesessen, der auf dem kompletten Flug seinen Raucherhusten ständig und kräftig in die Hand gehustet hat und nach einem alten, überfüllten Aschenbecher gestunken hat.“
  • Daniela G.: „Zum Teil war es zum Fremdschämen. Einmal war eine ‚Dicht im Flieger‘-Gruppe im ganzen Flieger verteilt. Einer saß neben mir. Die Gruppe hatte sich im Duty-free-Shop eingedeckt. Wodkaflaschen machten die Runde. Sie waren einfach nur laut. Dann wurde meinem Nachbarn die Flasche abgenommen. Er rebellierte natürlich. Ich sagte nur: ‚Ich glaube, jetzt solltest du mal die Füße still halten.‘ Der nächste Schritt wäre, dass er aussteigen müsse. Irgendwann beruhigte er sich, der Flug ging los. Ab da habe ich ihn nicht wieder gesehen. Eineinhalb Stunden war die Toilette besetzt. Klar bei einer drei viertel Pulle Wodka pur.“

Tiere

  • Katrin Reckendorf: „Einmal saß ein Ehepaar mit Hund hinter uns. Der Hund hat den ganzen Flug über Probleme mit der Verdauung gehabt und seine ‚Geschäfte‘ in die Tragetasche verrichtet. Gegen den furchtbaren Geruch hat die Frau dann ein ebenso unerträgliches Parfüm versprüht. Nachdem der Mann dann mit dem Hund die vordere Toilette aufgesucht hat, wollte dort auch keiner mehr hin. Zum Glück waren es nur zwei Stunden Flug.“

Kinder

  • Kerstin Krüger: „Am besten waren kleine Kinder in der Reihe hinter mir, die durchgehend geschrien und in die Rückenlehne getreten haben (ohne von den Eltern erklärt zu bekommen, warum das mit dem Treten keine gute Idee ist).“
  • Helena-Maria Friedrich-Schoppenhofer*: „Das kenne ich gut! Kevin oder Dennis treten von hinten ins Kreuz. Habe bei ihrer Mutter angemerkt, dass das nicht so angenehm ist. ‚Der ist doch noch so klein! Der kommt da gar nicht dran!‘ Beim nächsten Tritt habe ich zurückgeboxt, bis von hinten ein Aufschrei kam. Ab dann war Ruhe. Komisch, er kam wohl doch an den Sitz ran!“

Hygiene

  • Petra Bernecker: „Bei meinem letzten Rückflug saß auf dem mittleren Sitzplatz ein junger Mann, der ungeniert in der Nase bohrte und die ‚Ausbeute‘ genüsslich verspeiste. Schließlich griff er sich noch in die Hose und ‚sortierte‘, was auch immer da zu sortieren war. Glücklicherweise bekam ich mit, dass seine Freundin in der Reihe davor saß, und bot ihr ganz höflich an, mit mir zu tauschen. So wurde ich, nachdem die Flughöhe erreicht war, von dem Sitznachbarn befreit.“
  • Ilona Jäger: „Eine Frau hat sich mal die Füße lackiert und sie auch noch direkt in Richtung meines Kopfes gehalten.“

Übler Geruch

  • Melanie Leipe: „Nichts war schlimmer als ein Typ mit Alkoholfahne und Knoblauchgeruch.“
  • Kees Dyk*: „Eine Trulla in der Reihe vor mir, die sich einen Hektoliter übelstes Parfüm über die Birne gekippt hat.“
  • Beate Reichel: „Ein Typ mit extrem ekligem Mundgeruch. Musste die ganze Zeit zum Fenster rausgucken.“

Krank

  • Tamara Rönz: „Mein Sitznachbar wurde ohnmächtig. Als wir die Flughöhe erreicht hatten, kam er wieder zu sich.“

Quasselstrippe / Kritiker / Nichtssager

  • Gabi Tost: „Eine Dame hat den kompletten Flug über ihre esoterische Beratung durchgeführt, und das nicht gerade leise.“
  • Marion Altenschulte: „Zwei Reihen hinter uns saß ein echter Spaßvogel. Mein Mann schläft eigentlich den ganzen Flug. Das war aber nicht möglich. Himmel hat der einen lustigen Blödsinn geredet.“
  • Sani Dietrich: „Am schlimmsten sind die, die immer nur meckern.“
  • Toni Baumann: „Eine Berlinerin hatte den Platz hinter mir. Gern hätte ich die knapp zwei Stunden ein wenig gedöst. Daher brachte ich nach dem Start den Sitz auf Ruhestellung. Daraufhin kam sofort und barsch, ‚Stellen Sie die Lehne wieder gerade, ich habe hier keinen Platz. Ich habe ein Anrecht darauf, dass sie das tun müssen.‘ Verständnis hätte ich gehabt, wenn sie etwas kräftiger gewesen wäre. Aber nein, sie hatte eine schlanke Figur. Nachdem sie sich bei der Stewardess darüber beschwerte und eine Ansage zu ihrem Wunsch erhielt, griff sie mir alle paar Minuten ins Haar und zog daran. Auch die Ermahnung der Stewardess half nicht.“
  • Manuela Müller: „Ganz nervig finde ich Leute, die gar nix sagen, nach dem Motto: ‚Sprich mich bloß nicht an.‘ “