Bei Landeanflug auf Mallorca: Pilot von Ryanair-Flieger aus Köln gezielt mit Laser geblendet
Fluglotsen haben in den sozialen Netzwerken über den Vorfall am Samstagabend (1.11.) berichtet. Sie warnten, dass ein solches Verhalten extrem gefährlich ist und harte Sanktionen nach sich ziehen kann

Eine Ryanair-Maschine am Flughafen von Mallorca. / DM
Das hätte dramatisch ausgehen können: Fluglotsen haben auf X (ehemals Twitter) über eine brenzlige Situation am Flughafen Mallorca berichtet. Eine Ryanair-Maschine, die in Köln gestartet war, befand sich am Samstagabend (1.11.) kurz vor 20 Uhr mitten im Landeanflug auf den Flughafen von Palma, als das Cockpit mit einem Laser anvisiert wurde – wodurch der Pilot und alle Passagiere gefährdet wurden. Der Flieger meldete dem Kontrollturm von Son Sant Joan ein Laserlicht von einem unbekannten Punkt aus.
"Ein Laser ist kein Spielzeug", mahnten die Fluglotsen in ihrem Beitrag auf X. "Er kann blenden und die Besatzung in ernsthafte Schwierigkeiten bringen. Außerdem kann es, wenn man dich auf frischer Tat ertappt, hohe Geldstrafen von bis zu 600.000 Euro und sogar Gefängnisstrafen geben, je nach Land."
Keine Beeinträchtigungen am Flughafen
Sprecher des Flughafenbetreibers Aena in Palma haben der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" mitgeteilt, dass der Vorfall keine Beeinträchtigungen in der Flugplanung verursachte. Und sie empfahlen, sich mit der spanischen Flugsicherung Enaire in Verbindung zu setzen, um zu erfahren, welche Maßnahmen nach der Meldung des Vorfalls ergriffen wurden. Es war der zweite innerhalb von kaum zwei Wochen, nach dem Drohnenalarm im Oktober, der den Flugverkehr für 35 Minuten unterbrochen hatte.
Leitfaden für Fluglotsen bei Blendung durch Laser
Die Fluglotsen erklärten in ihrem Post bei X, dass Piloten und Fluglotsen einen Handlungsleitfaden haben, um Situationen dieser Art zu bewältigen, und teilten das entsprechende Dokument. Demnach muss zunächst der Kontrollturm sofort informiert werden, wobei so präzise wie möglich Angaben über den Ort zu machen sind, von dem aus der Laser ausgesendet wird, unter Verwendung von Koordinaten, geografischer Referenz oder Entfernung zu einem Punkt.
Gleichzeitig informiert der Kontrollturm den Aufseher und die Flughafenbüros, damit sie die Sicherheitskräfte benachrichtigen und diese sich ohne Verzögerung zu dem Ort begeben können, von dem angenommen wird, dass das Lasersignal ausgesendet wird. Dem Piloten wird empfohlen, nicht direkt in das Licht zu schauen, das in den kritischen Phasen des Anflugs, Starts oder der Landung Ablenkung und leichte Blindheit verursachen kann. Ihm wird, wenn möglich, empfohlen, die Cockpitbeleuchtung zu erhöhen, um die Auswirkungen zu minimieren, und bei Blendung zu vermeiden, sich die Augen zu reiben.
Falls erforderlich, wird dem Piloten auch geraten, den Rumpf des Flugzeugs zu nutzen, um den Laserstrahl zu blockieren, indem er steigt oder eine Kurve fliegt. Und es wird ihm in Erinnerung gerufen, dass, wenn er den Vorfall nicht meldet, dieser "nicht stattgefunden hat". /bro
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