Mallorca Zeitung

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Manchester-City-Besitzer kommt um Mega-Steuerzahlung auf Mallorca für seine Yacht "Topaz" herum

Muss ein Schiff, die unter der Flagge einer Steueroase fährt, bei Einfahrt in europäische Gewässer versteuert werden? Ein Gericht sagt nun: Nein.

Schickes Schiff: Die 147-Meter-Gigayacht "Topaz" von Mansour Al Nayan. M. Aguilera

Schlappe vor Gericht für das Finanzamt der Balearen: Die Steuerbehörde von Mallorca hatte Scheich Mansour Al Nayan dazu verdonnert, 189 Millionen Euro an Umsatzsteuer für den Kauf seiner 147-Meter-Gigayacht "Topaz" zu zahlen. Nach einem Urteil in Madrid muss der Besitzer des Fußballclubs Manchester City diese Summe jetzt nicht mehr zahlen.

Das luxuriöse Schiff fährt unter der Flagge der Cayman Islands, einer Steueroase in der Karibik und ist auf die Gesellschaft "Oceans Maritimo Limited" gemeldet. Es war in den vergangenen Jahren häufiger in spanischen Gewässern unterwegs.

Hintergrund ist eine europäische Regelung

Hintergrund für die hohe Steuerforderung ist eine europäische Regelung. Die besagt, dass Schiffe, die unter der Flagge einer Steueroase fahren, bei Wiedereintritt in europäische Gewässer eine Erklärung über die Wiedereinfuhr von Gütern abzugeben haben. Ansonsten muss Umsatzsteuer auf den Anschaffungswert gezahlt werden. Bei der 533-Millionen-Euro-Yacht kam die stolze Steuersumme zusammen.

Für die "Topaz" wurde eine entsprechende Erklärung nicht abgegeben, als sie vor einiger Zeit am Hafen von Tarragona festgemacht hatte. Ein Gericht in Madrid entschied nun gegen diese Interpretation der Rechtslage.

EU-Kommission bestellte Experten ein

Die Richter erklärten bei der Urteilsbegründung, dass eine Yacht vom Wesen her dazu bestimmt ist, in europäische Gewässer einzufahren und diese wieder zu verlassen. Es sei nicht immer ganz klar nachvollziehbar, wann dies geschehe und selbst wenn, welche fiskalischen Folgen dies hat. Zuvor hatte die Europäische Kommission Experten einbestellt, die sich mit der Sache beschäftigten.

Die Topaz wurde in der deutschen Lürssen-Werft in Bremen gefertigt und ist eine der größten Privatyachten der Welt. Mittlerweile wurde sie in "A+" umbenannt. Sie verfügt unter anderem über zwei Hubschrauberlandeplätze und bietet Platz für 62 Gäste und 78 Besatzungsmitglieder. Derzeit liegt das Schiff im südfranzösischen Hafen La Ciotat.

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