Im Film finden Sie nach dem Tod ihres Mannes heraus, dass er ein Doppelleben geführt hat. Können Sie sich vorstellen, dass man so etwas nicht merkt?

Ich kann mir schon vorstellen, dass man neben einem Menschen lebt und erst im Nachhinein

erkennt, dass er eigentlich zwei Leben geführt hat.

Kennen Sie jemanden, der mit so einer Lüge lebt?

Im entfernten Bekanntenkreis habe ich erst vor kurzem erlebt, dass jemand mit einer anderen Frau ein Kind hat, aber dieses Kind in seiner jetzigen Ehe praktisch nicht existent ist. Ich glaube, dass es mehr Menschen gibt, die mit so einer Lüge leben, als uns vielleicht bewusst ist.

Sie sind seit 19 Jahren glücklich verheiratet mit dem Sport-Journalisten Lambert Dinzinger (51). Gibt es überhaupt 100-prozentiges Vertrauen?

Ja. Weil es bei uns viele Phasen gibt, in denen wir räumlich getrennt sind. Ich bin oft wochenlang bei Dreharbeiten. Ab dieser Woche z.B. bis kurz vor Weihnachten in Chile. Dann weiß ich auch nicht immer genau, was mein Mann gerade macht. Und er weiß nicht, was ich mache. Da muss man sich einfach vertrauen.

Wie halten Sie Kontakt, wenn Sie unterwegs sind?

Wir telefonieren ständig! Fünfmal pro Tag sind ganz normal. Auch mit meinem Sohn. Er fragt, was er anziehen soll, erzählt, dass er gleich zum Fußballtraining muss, und fragt, wer ihn abholt - ich organisiere alles per Telefon. Sogar unseren Umzug gerade in München. Es ist fast, als sei ich zu Hause.

Im Film verlieben Sie sich nach der großen Enttäuschung neu …

Oft passiert es, dass sich aus einem schweren Schicksal heraus etwas Neues zwischen zwei Menschen entwickelt. Und dass aus einem gemeinsam empfundenen Leid eine große Liebe entsteht.

Welche Beziehung haben Sie zu Mallorca?

Ich bin hier oft zu Besuch bei Freunden. Ich liebe die Insel, vor allem die Buchten. Sonst bin ich keine Wasserratte, aber hier bade ich supergerne und mache Bootsausflüge. Und ich besuche alle möglichen Märkte, vor allem Flohmärkte.

Was kaufen Sie da?

Stoffe. Ich habe mir sogar schon Flamenco-Kleider genäht.

Sie sprechen Spanisch?

Ja, ich habe mal einen Intensivkurs gemacht. Ich freue mich immer schon bei der Ankunft am Flughafen, wenn mich der Taxifahrer versteht. Oder ich unterwegs mit den Einheimischen reden kann. Ich habe dadurch einen ganz anderen Zugang zum Land. Und wenn die Einheimischen merken, dass man sich wirklich für sie interessiert, sie nicht nur als Dienstleister sieht, gehen die Türen auf. Man wird ernst genommen, nicht nur als Tourist, den man abzocken kann.

Aber Ihr Ferienhaus haben Sie in Andalusien …

Mein Mann war 1996 bei der Ski-WM dienstlich dort. Da haben wir uns in Andalusien verliebt

In der Printausgabe lesen Sie außerdem:

- Beim Bart des Herrn Thorer: Axel Thorer zum Siebzigsten

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