In Anspielung auf sezessionistische Tendenzen in Katalonien hat König Juan Carlos am Freitag (4.1.) die Einheit Spaniens beschworen. In seinem ersten längeren TV-Interview seit vielen Jahren verurteilte der Monarch, der am Samstag (5.1.) 75 Jahre alt wurde, eine aus seiner Sicht "zerstörerische Politik". Desweiteren äußerte sich der in augenscheinlich guter körperlicher Verfassung befindliche König besorgt über die hohe Arbeitslosigkeit in Spanien. Es tue ihm sehr weh, wenn er sehen müsse, dass viele junge Leute das Land auf der Suche nach einem Job verlassen müssten. Es fehle noch ein "langer Weg" bis zur Normalisierung der Lage und der Realisierung eines "gerechteren" Spaniens. Er ließ zudem durchblicken, noch für viele weitere Jahre als König bereitzustehen.

In dem im Arbeitszimmer des Monarchen im Zarzuela-Palast in Madrid aufgezeichneten und im öffentlichen Kanal TVE ausgestrahlten Geburtstags-Interview sagte Juan Carlos außerdem, dass er sich als der König sehe, der die Spanier "geeint" habe. So wolle er in Erinnerung bleiben. Er sehe sich als Angehöriger der "Generation der Freiheit". Er bedankte sich für die langjährige Unterstützung seiner Arbeit durch die Spanier.

Der Auftritt des Regenten wird von Beobachtern als Versuch gewertet, sein nach einer Elefantenjagd in Botswana und außerehelichen Affären angeschlagenes Image wieder aufzupolieren. Juan Carlos ist seit dem Tod des Diktators Francisco Rranco im Jahr 1975 Staatsoberhaupt von Spanien.